Homosex

Im Ferienlager

„Freundschaften entstehen aus dem Moment, und ebenso flüchtig sind sie auch. Manchmal halten sie nur einen Sommer, manchmal bleiben sie ein Leben lang im Gedächtnis eingebrannt. Hinterlassen ein dauerhaftes Brandmal, so wie eine Wunderkerze einen hellen, huschenden Fleck auf der Netzhaut hinterlässt, wenn man sie zu lange angestarrt hat. Ein Fleck, der mit jedem Blinzeln verrutscht, nie zu fassen und doch präsent ist.

Kurz vor meinem 15.

Geburtstag zog mein Vater zu seiner Freundin nach München. Um mich für einen Monat aus der Welt zu schaffen und mir mit einem Urlaub das Gefühl von Normalität zu geben, schickte mich meine Mutter im Sommer nach dem Auszug auf eine Freizeit, die eigentlich nur für Angehörige von Bundeswehrsoldaten gedacht war. Der Vater eines Mädchens aus meiner Klasse war Offizier. Meine Eltern kannten ihn zudem aus dem Tennisclub, und der regelte die Details.

Bis auf einen Moment, in dem mich ein Junge fragte, in welcher Position denn mein Vater sei, machte ich mir keine Gedanken darüber, ob ich zu Unrecht diese Freizeit am Chiemsee in Bayern in Anspruch nahm. In diesem Moment jedoch wurde mir schwitzend bewusst, dass ich auf diese Frage überhaupt nicht vorbereitet gewesen war. Der schnellen Antwort „Er arbeitet nicht bei der Bundeswehr“ und der überraschten Reaktion „Wieso nicht, wie geht das?“ folgte ein Moment der totalen Irritation, aus der mich nur ein anderer Junge rettete. Er war so alt wie ich, hatte blondes, kurzes Haar und galt als wenig respektvoll den Betreuern gegenüber.

„Meine Mutter ist auch kein Offizier, sondern in der Zivilverwaltung“, sagte er fast beiläufig.

Ich spürte eine Zentnerlast von meinen Schultern fallen, als das Gespräch in einer anderen Richtung verlief.

Die vier Wochen Ferienlager auf einem umgebauten Bauernhof waren mein erster Urlaub ohne Eltern. Ohne Eltern, mit Mädchen. Mädchen interessierten mich, aber ich konnte ihnen nicht nähern. Es blieb bei Schwärmereien.

Ein blondes Mädchen mit großen Brüsten und einem tollen Hintern fand ich besonders faszinierend. Sie trug eine Brille mit einem dicken, blauen Rahmen und wurde Blaubeere genannt von einem, der dann aufgrund seines Muskelshirts mit dem Bundesadler darauf nur Deutscher gerufen wurde. Blaubeere war sehr hübsch. Manchmal träumte ich von ihr.

Der blonde Junge, der mich aus der peinlichen Situation gerettet hatte, hieß Stefan, war ebenfalls fünfzehn, und hielt die Betreuer ständig auf Trab.

Nachts schlich er über die Korridore und Treppen zu den Mädchen, ließ sich in den Mädchenduschen beim Spannen erwischen und nervte durch ständige Renitenz. Ich mochte ihn, weil seine Art meiner recht nahe kam. Auch ich hatte es beinahe geschafft, den Betreuer unserer Gruppe dazu zu bewegen, mir eine zu scheuern. Jeden Satz, den er eines Abends begann, weil er uns vom bevorstehenden Ausflug zu einer Sommerrodelbahn erzählen wollte, unterbrach ich bereits nach dem ersten Wort.

Und wenn er neu ansetzen wollte, fiel ich ihm ins Wort, um mich zu entschuldigen. Und wenn er endlich seufzend meine Entschuldigung angenommen hatte, unterbrach ich ihn nach dem dritten Wort wieder, um ihm zu sagen, ich würde ihn jetzt ausreden lassen.

Aber wenn ich vor einem Mädchen stand, gefror ich innerlich und bekam kein einziges Wort über die Lippen.

Wir redeten viel über Mädchen in meiner Gruppe. Wer für wen schwärmte. Welches Mädchen die größten Titten hatte.

Stefan hatte einen Walkman dabei, mit dem er bei Fahrradtouren seine Musik hörte. Eines Abends reichte er die Kopfhörer an interessierte herum, weil er die Tonspur eines Pornofilms aufgenommen hatte. Manche aus meiner Gruppe, wir waren acht auf zwei Zimmer mit zwei Etagenbetten verteilt, liefen rot an, oder konnten damit nichts anfangen. Ich hatte meinen ersten Pornofilm ein paar Monate zuvor von Marc bekommen, der ihn wiederum von seinem älteren Bruder kopiert hatte.

Das war die Zeit des großen Kopierens von Videofilmen, Ende der achtziger Jahre.

Es erregte mich, dem Stöhnen der Frauen zuzuhören, dem Keuchen der Männer, den obszönen Worten. Durch die detailreiche Beschreibung der Synchronisation wusste ich genau, was passierte. Stefan hatte mich nicht vorgewarnt, er sagte nur: „Hör mal.“

Innerhalb weniger Sekunden wurde es in meiner Hose eng. Eine Frau und zwei Männer.

Erst hörte ich das Schmatzen, dann die Aufforderung der Männer, es schneller zu machen. Dann sollte sie sich hinknien, auf den einen legen. Dann hockte sich der andere hinter sie und beschrieb deutlich, was er machte und sie sagte in klaren Worten, was sie von ihm erwartete.

Ein Film entstand vor meinen Augen. Bilder hätten die Wirkung durch Reizüberflutung zerstört.

Ich spürte, wie mein Kopf rot leuchtete, als ich den Kopfhörer an Stefan zurückgab, wie mir heiß geworden war. Sein Blick hob sich von meinem Schritt auf Augenhöhe.

Am Abend wichste ich nach zwei Wochen zum ersten Mal heimlich auf dem Klo und stellte mir vor, wie Blaubeere nackt aussah. Mein Sperma spritzte in einer Menge aus meinem Schwanz, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Ich brauchte fünf Minuten, um die Sauerei auf Toilettenbrille und Wasserkasten wieder zu entfernen.

2.

In der dritten Woche später wurde es richtig heiß in unserem Ferienlager.

Wir waren ja in einem alten Bauernhof untergebracht und in der Scheune fanden Spieleabende statt, die Diskothek (in die ich mich auch auf dieser Freizeit nicht traute) und Zusammenkünfte aller Gruppen: der sechs bis zehnjährigen, der elf- und zwölfjährigen, der Älteren und der ganz Alten. Die Ältesten waren wir, soweit ich mich erinnere.

Der Hof war an diesem Tag wie ausgestorben. Es war heiß. Die einzelnen Gruppen waren hinunter an den See gegangen.

Surfunterricht stand auf dem Programm, Schwimmen, Faulenzen.

Ich hatte mir schon meine Badehose angezogen, die Shorts darüber und suchte noch mein T-Shirt, als Stefan ins Zimmer kam. Die anderen aus unserer Gruppe waren bereits am See. Wir waren die Nachzügler. Man traute uns zu, auch ohne Begleitung die wenigen hundert Meter durch den Wald an den Strand zu finden.

„Was ist los?“, fragte Stefan.

„Ich finde mein T-Shirt nicht.“, sagte ich und wühlte in einer Tasche, in meinem ungemachten Bett, in meinem Schrank.

Stefan war nervös, ich konnte es an seinen Füßen erkennen, die unruhig über das Linoleum des Bodens wischten. Seine Hände hatte er hinter seinem Rücken verknotet. Er hatte bestimmt wieder etwas ausgeheckt.

„Hast du einen Moment Zeit?“

„Klar“, sagte ich erleichtert. Das Hemd hatte unter meinem Kopfkissen gelegen.

„Wofür?“

„Ich möchte dir was zeigen.“

Ich runzelte die Stirn. Vermutlich hatte er die Duschräume unter Wasser gesetzt.

„Kannst du dein T-Shirt noch mal auslassen?“

„Sicher“, sagte ich und legte es auf einen Stuhl neben dem Bett. Sollte ich ihm beim Aufwischen helfen? Ich konnte mir Schöneres vorstellen. Mehr als diese Aussicht jedoch ärgerte mich Stefans Zaudern.

„Du musst dazu so wenig anhaben, wie möglich“, sagte Stefan.

Er räusperte sich nach diesem Satz. Er war sehr nervös. Es musste ein wirklich großer Wasserschaden sein.

„Ich habe noch eine Badehose drunter.“

Sein Nicken war eine Spur zu eifrig.

Ich zog die Shorts aus. Die Badehose war sehr schmal.

„Und jetzt?“

„Leg dich hin“, forderte er mich auf. Das klang nicht nach Wasserschaden. Obwohl mir diese Geheimniskrämerei nicht behagte, tat ich wie mir geheißen und legte mich auf die obere Liege des Etagenbettes, zwischen zerwühlte Laken und Decken.

Dann trat Stefan ans Bett.

„Schließ die Augen.“

Auch das tat ich. Stefans Nervosität übertrug sich auf einmal auch auf mich. Was tat ich da? Auf dem Bett, beinahe nackt mit geschlossenen Augen.

Dann spürte ich seine Finger an meinen Beinen. Er ließ die Spitzen mit den Nägeln meine Unterschenkel hinaufgleiten bis zu den Innenseiten meiner Oberschenkel. Es kitzelte, aber angenehm. Die Finger fuhren am Saum meiner Badehose entlang auf meinen Bauch, drehten eine Runde und glitten an der anderen Seite wieder hinab.

„Gefällt dir das?“, fragte er leise.

Was soll dir gefallen? Die Erkenntnis, dass auf mich etwas ganz Anderes als ein Wasserschaden zukam? Sie traf mich wie ein Schlag mit einem Kissen in den Bauch.

Ein Junge statt Blaubeere. Berührung statt blöder Witze. Mit fiel nur schwul dazu ein. Gefällt dir diese Nähe, Sven? Nähe.

Bei dieser Berührung hätte Ich zurückzucken müssen. Nähe war nicht mein Ding. Weglaufen kam mir in den Sinn. Zurückzucken.

Ich räusperte mich, bevor ich antworten konnte.

„Ja“, sagte ich und hätte fast angefangen zu heulen. Seit so langer Zeit berührte mich wieder jemand. Zärtlich und sanft. Der Druck hinter meinen Augen wurde groß.

Am liebsten hätte ich geschluchzt. Wie sehr hatte ich doch die Berührungen eines anderen Menschen vermisst. Trockener, rissiger Wüstenboden empfing den Regen. Mein Penis saugte das Blut an wie eine trockener Schwamm.

Wieder glitten seine Finger mein Bein hinauf, diesmal noch weiter innen, und als sie in die Nähe meines Schrittes kamen, pulsierte mein Schwanz bereits wie ein Quasar. Die Berührungen waren neu, ungewohnt, niemand hatte mich dort zuvor berührt. Ich wusste, wie stark die Erektion sein musste, erahnte den Spalt zwischen dem Gummizug der Hose und meinem Oberschenkel, war sicher, er würde aus seiner Position die Falten meiner Hoden erkennen, die sich langsam zusammenzogen wie ein löchriger Wasserball.

Seine Fingerspitzen verharrten ein paar Zentimeter von der Beule unter dem blauen Stoff meiner Badehose entfernt auf der Innenseite meines Schenkels, dort wo die Haut sehr dünn und empfindlich ist.

„Erinnerst du dich an das Band, was ich dir vorgespielt habe?“, sagte er leise. Ich nickte.

Bilder schossen mir in diesem Moment ins Hirn. Zuvor waren die Berührungen nur Gefühle gewesen, isoliert vor Erfahrungen, jetzt wurden daraus Fantasien.

„Kennst du das Gefühl…“, fragte Stefan. Ich schüttelte den Kopf, noch bevor er ausgesprochen hatte.

Ich kannte gar kein Gefühl. Neuland, alles Neuland. Jeder Finger, jede Handfläche, jede Berührung. Noch immer hielt ich meine Augen geschlossen, weil ich fürchtete, der Blick auf den blonden Jungen würde etwas Zerstören.

Meine Erektion hielt, war aber kurz davor wieder zusammenzufallen, da bewegte er wieder seine Hand. Auf einmal spürte ich zwei Finger an mir, auf jedem Bein einen. Die Nägel kratzten über meine Haut, fuhren abwärts und wieder aufwärts.

„Hast du schon mal mit einem Mädchen geschlafen?“, fragte er.

„Nein“, sagte ich vorsichtig, aber unverzüglich.

„Aber du hast es dir vorgestellt, oder?“

Ich nickte.

Die Beule wurde wieder größer. Ich dachte an Blaubeere, das blonde Mädchen mit den großen Brüsten und dem runden Hintern.

„Holst du dir dabei einen runter?“

Wieder nickte ich.

„Woran denkst du dann?“

Ich räusperte mich. Seine Finger fuhren unermüdlich an den Innenseiten meiner Beine auf und ab, die Beule wuchs und wurde größer, als ich es für möglich gehalten hatte. Warum sagte er nichts? Warum redete er, als wäre das nicht die peinlichste Situation, in der ich mich jemals befunden hatte? Und warum zum Teufel sprang ich nicht vom Bett und machte dem Spuk ein Ende?

„An Mädchen aus meiner Klasse“, sagte ich.

An Nicole, die brünette Tochter einer Politikerin, an Claudia, die Hübsche und Unerreichbare, und an die etwas blasse Ute aus der Parallelklasse. Träumte davon, wie sie zu mir ins Zimmer kamen, wenn ich schlief, wie sich in mein Bett krochen und mich anfassten, wie sie mich küssten und auszogen, gegen meinen Willen, wie sich mich streichelten und kitzelten.

„Hast du auch schon mal daran gedacht, mit einem Jungen…?“

Er sprach den Satz nicht zu Ende, aber ich wusste auch so, was er meinte. Der Dildo aus dem Schrank meiner Mutter, die Kerzen, die Stifte, die Finger. Wie er auf mein Kopfschütteln reagierte, erfuhr ich nicht, aber mein Nicken gleich anschließend entlockte ihm ein Lachen, das auch das folgende Kopfschütteln nicht stoppte.

Als ich seine Hände am Gummizug der Badehose spürte, öffnete ich die Augen.

Auf seinem Gesicht lag dieses spöttische Lächeln, mit dem er so gerne die Betreuer bediente. Dieses Lächeln, das ausdrückte, wie abgebrüht er war.

„Was machst du da?“, fragte ich. Und was machte ich da?

„Wenn es dir nicht mehr gefällt, musst du es sagen, wenn ich dir weh tue, höre ich sofort auf“, sagte Stefan. Was er vorhatte, würde vieles auslösen, nur vermutlich keinen Schmerz.

Ich wusste, was kommen würde. Das war der Moment, in dem ich es hätte stoppen können, in dem ich vom Bett hätte springen, ihn einen Schwulen schimpfen und zum See hätte rennen müssen. Doch ich tat es nicht. Ich blieb liegen.

Zucke nicht zurück. Mein Herz klopfte und pumpte noch mehr Blut dorthin, wo ohnehin schon kein Platz mehr war.

Dann zog er meine Badehose herunter. Mein Schwanz sprang aus seinem Gefängnis und blies sich auf wie ein Schlauchboot unter Pressluft.

Die Vorhaut rollte sich halb zurück. Stefan sah zur Decke, als wollte er seinen Blick abwenden.

Aber seine linke Hand fand ihr Ziel ohne Umschweife. Er packte meine Erektion.

Ein Zucken ging von dort aus, ein Jucken, ein Kribbeln. Ich sog die Luft tief ein, mein Herz pochte wild. Dann bewegte er die Finger auf und ab, ohne den Griff zu lockern. Bei der ersten Bewegung nach oben schob er die Vorhaut bis zur Spitze, bei der Bewegung nach unten zog legte er die Eichel frei.

Ich krallte mich in die Matratze.

„Alles klar?“, fragte Stefan grinsend. Ich nickte keuchend und schnappte nach Luft. „Gefällt dir das?“

Ich nickte wortlos. Natürlich gefiel mir seine Hand an meinem Schwanz.

Wichsen war mein Glücksbringer, meine tägliche Dosis Serotonin. Stefan machte weiter, seine Hand wurde schneller. Noch nie zuvor war ich so steif gewesen. Ich sah aus den Augenwinkeln Stefans andere Hand verschwinden.

Es machte den Eindruck, als hätte er Mühe bei etwas, dann löste er das Problem und seine Augen wurden groß. An seinen Schultern erkannte ich, wie rhythmisch er seine rechte Hand bewegte, unter dem Bett, verborgen.

Ich schloss meine Augen wieder und dachte an Blaubeere, an ihre Brüste, an das hellgrüne T-Shirt. Daran, wie sie wohl aussehen mochte unter der Dusche.

Stefans Hand bewegte sich noch ein paar Mal. Sie klatschte immer schneller gegen meinen Bauch. Ich hörte ihn keuchen, dann war es bei mir soweit. Diesen Moment musste ich sehen, um ihn zu glauben.

Der Anblick eines spritzenden Schwanzes erregte mich immer wieder. Auch beim tausendsten Mal.

„Oh, ich…“, seufzte ich noch.

Mit einer Anspannung der Hüften hob ich mein Gesäß von der Matratze und jage den ersten Spritzer in die Luft. Stefans Augen wurden groß, er hielt inne, eine Sekunde nur, gab mir Zeit mich zu entspannen, und rubbelte weiter.

Als der nächste Spritzer hervor schoss, klatschte der erste auf meinen Bauch. Ich spannte noch einmal die Muskeln an, schloss die Augen, eine weitere Ladung klatschte auf Stefans Finger, der unter dem Bett zu Hochtouren auflief und mit meiner letzten Ejakulation ebenfalls kam.

Drei, vier Male spritzte er ab. Ich zählte die Anspannungen seines Körpers. Der Junge, der im Bett unter mir schlief, würde sich am Abend bedanken.

Falls er Stefans Sperma überhaupt von seinem eigenen unterscheiden konnte, das er beim nächtlichen Wichsen produzierte.

Stefan schloss die Augen und ließ seinen Kopf auf die Matratze fallen. Seine Hand hielt noch immer meinen Schwanz umklammert. Auf den Fingern glänzte mein Sperma. Ich ließ mich seufzend nach hinten fallen und rang um Atem.

Noch einmal spannte ich die Beckenmuskeln an, zitterte und wollte eine Sekunde lang schlafen, eine Sekunde, eine Minute, eine Stunde, und von Blaubeere, Claudia, Nicole und Ute träumen.

Stefan riss mich aus dem Halbschlaf, als er seine Hand an meinem Laken abwischte.

„Gehen wir zum See?“, fragte er.

Ich nickte, trocknete mich mit meiner Decke ab und zog meine Badehose hoch.

Auf dem Weg zum See schwiegen wir anfangs und sprachen dann über den Surfschein, den Ausflug nach Berchtesgaden am Vortag und Mädchen. Über das, was gerade passiert war, verloren wir kein Wort.

3.

Ich mied Stefan den nächsten Tag. Wir gingen wieder im Chiemsee schwimmen und surfen und es gelang mir, es nicht zu sehr nach Absicht aussehen zu lassen.

Am Abend fand eine große Spielerunde im Aufenthaltsraum statt. Mit Gesellschaftsspielen, Schach und Dart. Wer wollte, konnte dran teilnehmen, und die meisten taten es. Ich spielte ein paar Runden Scotland Yard und ging dann zurück in meine Etage, um zu duschen.

Ich wusste, dass kurz vor Bettruhe die Duschen am leersten waren. Ich mochte es, alleine zu duschen.

Die Duschen schwammen beinahe davon. Es war stickig und heiß.

Kabinen gab es keine, sondern nur einen großen Raum mit sechs Duschen in einer Reihe. Meine Sachen legte ich auf eine Bank gleich am Eingang. Ich stellte das Wasser an. Der Duschkopf aus stumpfem Chrom würgte erst Tropfen hervor und kotzte dann einen breiten Schwall heraus.

Schnell wurde das Wasser heiß. Ein paar Minuten lang schloss ich die Augen und ließ mich von den schnürenden Tropfen einwickeln. Bilder schossen in mein Hirn. Blaubeere, Nicole, Claudia, Ute, Stefan.

Preisfrage: Welches Wort gehört nicht in diese Reihe? Zwischen Fantasie und Wirklichkeit lag nur ein dünner Grat. Die Berührungen von Stefan waren echt. Keine Fantasie. Oder doch? Seine Finger auf meinem Bauch, an meinem Penis, an meinen Hoden.

Die klappende Tür zu den Waschräumen riss mich aus meiner Trance. Wasserdampf hing dick wie Nebel in der Dusche. Jemand putzte sich die Zähne. Rasch griff ich zu meinem Duschgel.

Der Spender von Nivea rotzte blaue Pfützen auf meine Handfläche. Gründlich seifte ich mich ein. Als ich den Schaum abduschte, spuckte der Zähneputzer aus, ließ Wasser laufen und schlurfte wieder aus dem Waschraum.

Erneut schloss ich die Augen, tanzten, zuckten und krochen Fragmente über meine Netzhaut.

Aus einem steifen Penis spritzendes, weißes Sperma. Zwei große Brüste mit steifen Nippeln. Ein glatter Hintern mit einer festen Öffnung. Gespreizte Schenkel mit einer weit geöffneten Möse dazwischen.

Preisfrage: Welches Bild erregt dich? Jedes. Jedes Bild. Wieder ging die Tür zum Waschraum. Badeschlappen auf Fliesen.

Langsame Schritte. Der Deckel zu meinem Shampoo klickte, die Flasche furzte und schlürfte. Das Haarwaschmittel sah aus wie Sperma.

„Hier bist du“, sagte eine Stimme.

Durch den Nebel blickte ein blasses Gesicht. Zwei Augen blinzelten. Stefan lehnte sich an den schmalen Durchgang zu den Duschen. Auf meinem Kopf schäumte es.

„Suchst du mich?“, fragte ich.

„Nein“, sagte Stefan. Er drehte den Kopf und schien zu überlegen, ob das stimmte. Das Wasser rauschte monoton. Mein Herz klopfte bei dem Gedanken an die Ereignisse von gestern.

Meine Pumpe und das Gefühl, dass plötzlich wieder da war, spannten meine Lenden. Ganz leicht nur war das Ziehen. Ich zwang meine Gedanken in eine andere Richtung und stellte mir das Surfbrett vom Mittag vor. Das Ziehen in den Lenden ließ nach.

Wortlos stand Stefan in der Tür und sah mir zu.

Schließlich ging ein Ruck durch ihn. Mit langsamen Bewegungen zog er sich aus. Er legte T-Shirt und Shorts auf die Bank links vom Durchgang, wo mein Handtuch an einem Haken hing. Dann schlurfte er durch den Nebel zur Dusche neben mir.

Seine Brust war ebenso schal wie meine, aber er wirkte kompakter, weil er kleiner war. Seine Haut schien glattrasiert, makellos. Nur über seinem Pimmel kräuselten sich ein paar dunkle Haare. Sein Blick streifte mich beiläufig.

Ich schlug die Augen nieder. Erst als Stefan die Hähne für kaltes und heißes Wasser aufdrehte, wurde mir bewusst, dass er kein Handtuch dabei hatte.

„Kann ich dein Duschgel haben?“, fragte er. Konnte er. Mit dem Kopf im Nacken spülte ich meine Haare aus.

Mein Herz trommelte wie verrückt in meiner schmalen Brust. Ich konnte seine Nähe spüren. Sie war angenehm und beängstigend zugleich. Stefan war nicht zum Duschen gekommen.

„Wir haben seit gestern nicht geredet“, sagte er.

Seine Augen hingen an mir wie ein Pendel an einer Standuhr. Er seifte sich ein, zwischen den Beinen, vorne, hinten, provokant. Sein Ding entglitt glitschig seinem Griff.

Wieder nahm das Ziehen rund um meinen Pimmel zu. Diesmal wandte ich mich ab, drehte mich unter dem Wasserstrahl, bis das Ziehen nachließ. Ich war sauber, mein Haar ausgespült. Jetzt.

Jetzt war die letzte Gelegenheit, zu gehen, ohne abweisend zu wirken.

„Über was?“, fragte ich und erschrak. Hatte meine Stimme vor Aufregung gezittert?

„Hat es dir gefallen?“

Das Ziehen ließ nicht nach. Im Gegenteil.

Zwischen meinen Beinen wuchs die Spannung. Meine Hoden zogen sich zusammen, mein Pimmel richtete sich auf. Ich drehte mich verzweifelt, wand Stefan meinen Rücken zu, starrte durch den Nebel ans Ende des Duschraumes. Warmes Wasser lief über meinen Rücken.

Ich war machtlos.

„Ist dir das peinlich?“, fragte Stefan hinter mir. In seiner Stimme lag ein Schmunzeln. Er spielte mit mir. Meine Verlegenheit wurde in Sekundenschnelle zu süßer Wut.

Sprudelnd, kribbelnd. Ich war nicht schwul. Ich stand auf Mädchen.

„Was soll mir peinlich sein?“, schnaubte ich und drehte mich um. Stefan lief Wasser über das Gesicht.

Es sah aus, als weinte er.

„Das“, grinste er und wies mit einem kurzen Kopfnicken auf die riesige Erektion zwischen meinen Schenkeln.

„Ist es nicht“, sagte ich. Und es stimmte. Ihm war seine schließlich auch nicht peinlich.

Mein Herzklopfen hingegen schon.

Unter heißem Wasser, allein in der Dusche, spät abends, als alle anderen bei einem gemeinsamen Spieleabend in den Aufenthaltsräumen saßen, standen Stefan und ich uns gegenüber. Nackt. Erregt. Wir trugen beide eine mächtige Erektion vor uns und sahen uns nur an.

„Ich bin nicht schwul“, sagte ich leise.

„Sicher?“, fragte Stefan leise zurück. Meine Wut war verraucht, mein Herzklopfen geblieben. „Weshalb gehst du dann nicht?“

Ich wusste es nicht. Vielleicht, weil ich wissen wollte, was noch kam? Weil mich das, was ich sah, mehr erregte, als ich gedacht hatte? Immer wieder ging mein Blick zwischen seine Beine.

Ich schloss die Augen. Wasser lief mir über die Lider. Bilder zuckten in meinem Kopf. Verwirrend.

Verstörend. Aus einem steifen Penis spritzendes, weißes Sperma. Zwei große Brüste mit steifen Nippeln. Ein glatter Hintern mit einer festen Öffnung.

Gespreizte Schenkel mit einer weit geöffneten Möse dazwischen. Und jetzt die Preisfrage: Welches Bild erregt dich mehr?

„Was jetzt?“, fragte ich atemlos. Meine Hände baumelten an meiner Seite. Heißes Blut kreiste pulsierend in mir.

Stefan wirkte unsicher, schüchtern.

„Hol dir ruhig einen runter. Ich mach‘ das auch immer.“

Seelenruhig fasste sich Stefan in den Schritt, packte sein aufgerichtetes Rohr und führte zwei schnelle Bewegungen aus.

Ich drehte mich zur Tür. Aufgeregt. Erregt.

Was, wenn jetzt jemand kam? Wenn doch noch einer zum Duschen kam und ihn wichsen sah? Wir wären ertappt, als Schwule entlarvt. Dabei war ich nicht schwul. Ich stand auf Mädchen. Auf Blaubeere, Claudia und Ute.

„Was machst du?“, fragte ich atemlos. Mein Blick hing wie gefesselt an Stefan, der ungeniert vor meinen Augen masturbierte. Sein Penis war kleiner als meiner, dünner, aber die Spitze zeigte leicht nach oben. Seine ganze Hand schloss sich um den steifen Schaft, über Stefans Augen legte sich ein trüber Schleier.

In mir tobte ein Kampf.

Zweifellos war ich erregt. Mein steifer Pimmel zitterte vor Lust. Mir gegenüber jedoch stand kein hübsches Mädchen mit runden Brüsten, von deren Nippeln das warme Wasser tropfte. Direkt vor meinen Augen holte sich ein Junge in meinem Alter einen runter.

Wichste seinen Schwanz. Klatsch, klatsch, klatsch. Mit halb geschlossenen Augen. Seinen sehr erregend anzusehenden Schwanz.

Lauf weg, Sven, geh in dein Bett und träume beim Wichsen von Blaubeere. Die Realität ist anstrengend, die Fantasie so einfach. Ohne Vorspiel, ohne Nachspiel, reine Lust, schnelle Erfüllung.

Ohne Körperkontakt. Lauf weg, Sven.

Kein Körperkontakt. Bilder nur in meinem Kopf. Ohne Haut? Auf einmal spürte ich auf den Fliesen die runden Noppen, damit man nicht ausrutschte. Spürte auf meiner Brust die harten Wasserstrahlen.

Spürte eine Berührung an meinem Pimmel. Lust schoss wie ein Stromschlag durch meinen Körper. Wann hatte ich die Augen zugemacht? Stefan hatte seine rechte Hand um meinen Steifen geschlossen und massierte ihn sanft. Sein gut geformter Schwanz wippte zwischen seinen Beinen.

Jetzt war es zu spät, um wegzulaufen.

Mein Herz pochte wie ein schwerer Diesel. Mir zitterten die Knie.

„Darf ich dir einen runterholen?“, fragte er leise. In seinen Augen lag kein Spott.

Nur die Angst, dass ich ihn zurückweisen würde. Sie war so deutlich zu lesen wie meine Angst vor zu viel Nähe. Zu dicht. Zu ungewohnt.

Zu erregend um abzulehnen.

„Aber ich bin nicht schwul“, sagte ich noch ein letztes Mal, wie um mich selbst davon zu überzeugen. Und dann tat ich, was zuvor nur in meinen Träumen passiert war. Ich griff zu. Wir beide griffen zu.

Sanft und fordernd zugleich. Vor und zurück, mit weichen Knien. Um uns der Wasserdampf aus heißen Tropfen.

Die Lust war körperlich, der Kontakt vollkommen.

Fester Griff um festes Fleisch, zitternd und kribbelnd. Meine Augen fixierten nur unsere Hände, unsere Finger, unsere Schwänze. Die Eicheln auf gleicher Höhe, berührten sich, schickten Stromstöße durch unsere Körper. Bald war die Berührung nicht mehr ausreichend.

Stefan ließ seine freie Hand über meinen Oberkörper gleiten. Über meine Brust, meinen Bauch, meinen Rücken, meinen Po. Klatsch, klatsch, klatsch. Wir wichsten minutenlang, stundenlang, tagelang.

Unvermittelt ging Stefan in die Knie. Meine Finger griffen ins Leere, sein Blick zu mir hinauf. Zögernd. Sein Kopf befand sich direkt vor meinem Schwanz, von dem nur die Eichel zwischen seinen Finger hervorlugte.

„Ich möchte deinen Schwanz lutschen“, sagte er leise. Seine Stimme zitterte.

Ich brummte: „Okay.“

Es war nichts Verbotenes mehr in diesem Augenblick, sondern die logische Konsequenz. Seine Zungenspitze glitt an der Unterseite meines Schaftes entlang.

Seine Lippen schlossen sich um meine Hoden. Sein lutschender Mund. Nichts Verbotenes, nur Lust. Er stülpte seinen Mund um die feuerrote Eichel, schob sich meinen Schwanz tief in den Hals, lutschte und sog, wichste mit der rechten Hand und packte meine Pobacken mit der anderen.

Ich verkrallte meine Finger in seinem nassen Haar. Sein Kopf ging vor und zurück. Die Lust war unbeschreiblich. Stefans heißer Mund an meinem Schwanz war etwas, was ich mir nicht einmal in meinem Traum so schön ausgemalt hatte.

Mit der linken Hand zog er meine Pobacken auseinander, ließ die Finger von oben nach unten durch den Spalt gleiten und berührte die feste Öffnung.

Die Empfindung war so stark, dass ich laut aufstöhnen musste. Ein Finger presste sich gegen den runden Muskel. Kurz nur, dann glitt er tief in mich. Beinahe hätte ich meinen Saft in Stefans Mund gespritzt.

Mir wurden die Knie weich. Immer wieder rannen wohlige Schauer über meinen Rücken, und ich konnte zwischen Wasser und Gänsehaut nicht mehr unterscheiden. Eingepackt in einen Mantel der Lust, Wärme und sexueller Erregung ließ ich zu, dass Stefan mir einen Finger tief in den Po schob, dass er ihn dort bewegte, dass er dort einen Punkt berührte, der mir den Rest gab.

Lustvoll spritzte ich ab.

Zwei, drei Mal spannte ich die Lendenmuskeln an, schoss meinen Saft in Stefans Mund. Sein Finger zappelte in meinem Hintern. Durch halb geschlossene Augenlider vermisste ich Stefans rechte Hand an meinem Schwanz. Die war längst an seinem Penis.

Mir wurde schwarz vor Augen. Auch Stefan kam. Die dicken Tropfen, die an mein Bein klatschten, konnten nur sein Sperma sein. Ich musste mich an der Wand abstützen.

Der Moment des Verlustes, als Stefan seinen Finger aus meinem Po zog und mein Schwanz aus seinem Mund rutschte, war grausam. Jetzt wollte ich schlafen. Mich in mein Bett legen und die Augen zumachen.

Als wir uns abtrockneten, konnte ich Stefan nicht ansehen.

„Der Spieleabend ist bestimmt schon zu Ende“, sagte ich.

Mir war schwindelig. Zu viel Hitze in der Dusche.

„Bestimmt“, sagte Stefan. „Traurig?“

„Nein“, sagte ich. Nicht traurig.

Denn als ich einen letzten Blick auf Stefans noch immer halbsteifen Pimmel erhaschte, wuchs in meiner Unterhose schon wieder eine Erektion. Nicht traurig, nur verwirrt.

4.

Wir zogen uns an. Wie viel Glück wir gehabt hatten, wurde uns klar, als wir die Dusche verließen.

Vier Jungs mit Kulturbeuteln kamen uns entgegen. Ohne ein Wort gingen wir den Flur hinauf in unser Zimmer. Der Spieleabend war beendet. Unsere beiden Zimmernachbarn hockten lachend auf den Betten.

Am nächsten Tag ging ich Stefan aus dem Weg. Er war nach einer traumlosen Nacht wieder zu dem geworden, was er zuvor gewesen war: ein Junge. Blaubeere war viel interessanter. Ihre schweren Brüste, die unter dem T-Shirt hüpften.

Ihr weibliches Becken. Bis zum späten Nachmittag wartete ich darauf, dass Blaubeere mich ansprach. Zeichen gab ich ihr genug. Ich sah zu ihr hinüber, und wenn sie mich ansah, blickte ich so demonstrativ weg, dass sie es merken musste.

Blaubeere kam nicht. Stattdessen kam Stefan. Ich hätte zurückzucken können, und dann wäre alles aus gewesen.

Stefan zog mich in eine dunkle Ecke. Die Hitze des Nachmittags hing über dem Bauernhof wie eine Glocke.

Zum Glück wollte er mich nicht küssen. Aber seine Hand auf meinem Arm war mir ebenso unangenehm.

„Wollen wir das noch mal machen?“

„Ich bin nicht schwul“, sagte ich.

„Ich weiß, dass du nicht schwul bist“, sagte er, und ich wand mich verlegen in meiner Ecke. „Aber solange du nicht bei Blaubeere landen kannst, hast du vielleicht Lust, etwas mit mir anzustellen.“

Blaubeere.

Ich dachte an ihre großen Brüste, doch ich dachte auch an das Erlebnis unter der Dusche am gestrigen Abend. Natürlich hatte ich Lust. Und Stefan wusste es. Dazu waren meine Shorts viel zu klein.

Selbst ein Blinder mit Krückstock hätte diese Beule zwischen meinen Beinen nicht übersehen können.

„Was denn anstellen?“, fragte ich leise.

„Fickst du mich?“, fragte Stefan. Es klang wie eine Bitte, ein Flehen.

„Ich weiß nicht“, sagte ich und wollte weglaufen. Ficken.

Das klang viel zu nah. Ich wollte diese Nähe gar nicht. Ich wollte in meiner Traumwelt bleiben und auf dem Klo wichsen. Mein ganzer Körper zitterte vor Aufregung.

Ficken. Wie ging das? Was musste ich machen? Ich dachte an mein Lieblingsbuch ‚Das Liebesdorf‘. Die Erinnerung entspannte mich etwas.

„Ich erzähle es auch keinem“, sagte Stefan.

Was er mir anbot, war Nähe. Körperliche Nähe. Ich konnte zurückzucken. Und ich konnte die Nähe mit einem einzigen Satz zulassen.

Mein Herz raste. Wieder stellte sich der Gedanke an Flucht ein. Und wieder, wie zuvor in der Dusche, war ein anderes Gefühl stärker.

„Und wo?“, fragte ich nur.

Stefan schien sich alles genau überlegt zu haben. Uns blieben knapp zwei Stunden Zeit bis zum Abendbrot.

Während die anderen auf ihren Betten lagen und lasen, im Aufenthaltsraum Tischtennis spielten oder auf der Wiese hinter dem Hauptgebäude Fußball spielten, führte mich Stefan zwischen dem Schlaftrakt und der Scheune hindurch auf einem dichten Pfad in hohes Unterholz. Wir stiegen über einen Maschendrahtzaun und verließen das Gelände des Ferienlagers. Dichter Nadelwald grenzte an den Bauernhof. Bald waren wir ganz von Efeu, Brennnesseln und Holunderbüschen umgeben.

Mir lief der Schweiß die Stirn hinab. Es war schwülwarm im Wäldchen. Nach ein paar Minuten, in denen ich schweigend meinem Freund hinterhergelaufen war und mich gefragt hatte, was er in seinem Rucksack mit sich trug, erreichten wir eine kleine Lichtung.

Kleine Fliegen tanzten weit oben in der Luft in den letzten Sonnenstrahlen, die es über die Baumwipfel schafften.

Weiches, grünes Gras bedeckte die kleine Wiese zwischen den Fichten und Buchen. Stefan stellte den Rucksack neben sich ins Gras. Sein Blick war unsicher.

„Und?“, fragte er. „Was meinst du?“

„Nett“, sagte ich.

Meine Knie zitterten.

In meinen Shorts pochte eine harte Erektion. Stefan holte aus dem Rucksack eine große braune Wolldecke und breitete sie auf dem Boden aus. Dann hockte er sich hin.

Seine Augen schienen mich auszuziehen. Ich stand unentschlossen herum. Die Lust war groß. Sehr groß.

Dieser Moment war mir bekannt. Wie oft hatte ich an den unmöglichsten Stellen masturbiert, meinen steifen Pimmel aus der Hose geholt und gewichst. Im Schwimmbad, beim Austragen, in Restauranttoiletten, auf dem Schulklo. Doch immer war ich alleine gewesen.

Jetzt brauchte ich einen Schubs. Jemanden, der mich dazu brachte, den nächsten Schritt zu tun.

Stefan nahm die Sache schließlich in die Hand.

„Darf ich dir wieder einen blasen?“, fragte er leise.

Mehr brauchte ich nicht.

Natürlich durfte er. Auf den Knien rutschte Stefan über die Decke, griff in den Gummizug meiner Shorts und zog sie mir samt Unterhose herunter. Mein Pimmel schnellte hervor. Die Vorhaut rollte sich zurück.

Stefan sah zu mir hoch. Mein Steifer wippte auf Höhe seiner Nase im Takt meines Herzschlags. Der Anblick war obszön, war falsch, war erregend. Als Stefan meinen Schwanz in den Mund nahm, stöhnte ich laut auf.

Mit der linken Hand wichste er meinen Schwanz, und mit der rechten Hand umklammerte er wieder meinen Po.

Sein Kopf ging vor und zurück. Ich wühlte meine Finger in sein blondes sonnenwarmes Haar. Von oben konnte ich genau beobachten, wie mein Rohr immer tiefer in Stefans Mund verschwand. Anfangs spürte ich seine Lippen nur an der Eichel, fühlte seine Zunge in dem kleinen Loch an der Spitze und sah fasziniert das harte Fleisch ein- und ausfahren.

Die Lust wurde schier unerträglich groß. Nach und nach schob sich mein Freund mehr von mir hinein. Er schien unersättlich.

Bald war mein Steifer fast gänzlich in Stefans saugendem Mund verschwunden.

Seine Nasenspitze tippte gegen meinen Bauch. Stefan schnaufte und röchelte, um auch noch den letzten Zentimeter zu schlucken. Das Gefühl war unglaublich intensiv. Der Anblick unerträglich obszön.

„Ich komme gleich“, keuchte ich noch. Vorsichtig zog sich der blonde Junge meinen Schwanz aus dem Hals, doch Stefan hatte keine Chance mehr zum kompletten Rückzug. Er hätte sie wohl auch nicht genutzt. Mit einem letzten Seufzer spritzte ich meinen Saft ab.

Schub für Schub landete mein Sperma in seinem Mund. Mit einer Hand wichste er meinen Schwanz, die andere krallte sich in meine rechte Pobacke. Nach dem letzten Tropfen rutschte mein Schwanz heraus. Ich konnte sehen, wie Stefan schluckte.

Erleichtert sank ich auf die warme Decke. Nur langsam beruhigte sich mein Puls. Über uns rauschten die Bäume. Vögel zwitscherten.

Dicke weiße Wolken zogen träge über einen tiefblauen Himmel. Ein tiefes Gefühl der Zufriedenheit lähmte mich. Es war gut so, wie es war.

„Hast du Lust, das mal bei mir zu machen?“, fragte Stefan.

Ich drehte den Kopf. Er saß neben mir. Im Gegensatz zu mir trug er noch immer seine Hose. Jetzt war die Neugier größer als meine Befürchtung, schwul zu sein.

Jetzt war ich Jean-Pierre oder Camille aus dem Buch. Bereit für die Lust, ohne moralische Barrieren.

„Zeig mal“, sagte ich und grinste. So schnell hatte ich noch nie jemanden seine Hose ausziehen sehen.

Auch sein T-Shirt flatterte durch die Luft. Meins folgte. Unsere Körper glänzten im Sonnenlicht. Seine Brustmuskeln waren fein ausgearbeitet.

Seine Haut glatt und ohne jedes Haar. Nur über seinem steifen Pimmel kräuselten sich ein paar blonde Locken. So sah der also aus der Nähe aus. Die Eichel hellrot, die Vorhaut zurückgezogen, der Schaft lang und dünn und leicht nach oben gebogen.

Seine Hoden waren eine kleine, runzlige Nuss, die kaum das braune Vlies der Wolldecke berührte. Vorsichtig schloss ich meine rechte Hand um die warme Stange. Stefans Beine öffneten sich. Sein steifer Pimmel war warm, die Haut weich wie Seide.

Langsam holte ich Stefan einen runter. Vor und zurück. Stefan krallte seine Hände in die Decke. Ich hockte mich zwischen seine ausgestreckten Beine, um das zu tun, was ich mir nur in meinen dunkelsten Träumen ausgemalt hatte.

Nur eine Sekunde lang zögerte ich, dachte an Blaubeere, wünschte mir, ich könnte das Gleiche für sie machen, machte den Mund weit auf und schloss dann meine Lippen um den Schwanz meines Freundes.

Die heiße Stange lag schwer auf meiner Zunge. Meine Oberlippe blieb an der trockenen Oberfläche hängen. Langsam ließ ich den Schwanz wieder aus meinem Mund gleiten, benetzte meine Lippen und stülpte mich wieder über die Erektion. Das lebendige Fleisch in meiner Mundhöhle fühlte sich seltsam an.

Die Eichel berührte meinen Gaumen, drückte sich an meine Zunge, drang ungeduldig in meinen Hals. Der Brechreiz kam unerwartet. Ich würgte den Schwanz aus.

„Entschuldigung“, keuchte ich. Mit lief ein Tropfen Spucke das Kinn hinab.

Stefans Schwanz glänzte feucht.

„Meine Schuld“, sagte Stefan. „Ich hab‘ mich bewegt.“

Die Unterbrechung war nur von kurzer Dauer. Schnell schob ich mir den Steifen wieder in den Mund. Lutschte, nuckelte, sog.

Mein Mund ging vor uns zurück. Meine Finger berührten nackte Haut. Die Nähe war unbeschreiblich intensiv. Stefan keuchte, wühlte in meinen Haaren, zappelte und wimmerte.

Zwischen meinen Beinen pulsierte eine hörnerne Erektion.

„Ich will deinen Schwanz auch noch mal lutschen“, presste Stefan zwischen den Zähnen hervor. Er richtete sich auf, drückte mich nach hinten auf die Decke und legte sich so auf mich, dass mein Kopf zwischen seinen Beinen landete. Rasch fanden meine Lippen wieder seinen Penis. Im gleichen Augenblick umhüllte feuchte Hitze meinen Schwanz.

Wir wälzten uns stöhnen und keuchend auf der warmen Decke, bliesen unsere Schwänze, lutschten und wichsten.

Bald wurde unsere Arbeit von Erfolg gekrönt. Stoßweise schoss heißer Saft in meinen Mund, benetzte meinen Gaumen, spritzte in meinen Hals und lief über meine Zunge. Sein Sperma schmeckte metallisch, so wie meins, das ich mir schon einmal selbst in den Mund gespritzt hatte.

Ich entlud mich zur gleichen Zeit in den Mund meines Freundes. Erschöpft streckten wir uns anschließend in der Sonne aus und genossen schweigend die abebbende Lust.

„Hat es dir gefallen?“, hörte ich Stefan murmeln. Wolken zogen über uns hinweg.

„Sehr“, sagte ich. Sein Sperma hatte einen trockenen Nachgeschmack auf meiner Zunge hinterlassen. Fremd, aber nicht unangenehm. Wir waren jung.

Wir entdeckten die Lust. Wir schämten uns nicht. Nach wenigen Minuten wuchs die Lust bereits wieder, und wie selbstverständlich griffen wir uns zwischen die Beine. Rollten uns aufeinander.

Ließen unsere Erektion in dem Mund des anderen verschwinden. Als ich oben lag und meine Knie anzog, spürte ich wieder einen Finger an meinem hinteren Loch. Schweiß hatte die Öffnung schlüpfrig gemacht. Mit Leichtigkeit glitt er hinein und zappelte dort zu meinem Vergnügen.

Dem wollte ich in nichts nachstehen. Auffordernd hatte Stefan seine Beine angewinkelt und ermöglichte es mir, ebenfalls einen Finger im Po des Jungen zu versenken. Mühelos überwand ich den Schließmuskel, wühlte mich tiefer in den engen Kanal. Jede Bewegung von mir konterte Stefan mit einer anderen Bewegung.

Schnaufend und mit einem steifen Schwanz im Mund fingerten wir uns im Hintern, bis ich beinahe wieder abgespritzt hätte. Gerade rechtzeitig zog Stefan seinen Finger heraus.

„Fickst du mich jetzt?“, fragte er. Bettelte er. Hoffte er.

Fickst du mich? Fickst du einen Jungen? Bist du schwul, Sven? Was ist mit Blaubeere?

„Bin ich schwul, wenn ich das mache?“, fragte ich leise. Die Frage war auch, ob ich mich dafür hielt. Warum konnte ich mich den Mädchen nicht so nähern, wie ich es mir wünschte? Warum traute ich mich nicht? Warum fielen mir die richtigen Worte nicht ein?

„Hältst du mich für schwul?“, fragte Stefan zurück. Ich zuckte mit den Schultern.

„Bist du es?“

„Weil ich von einem Pimmel im Po träume?“

Die Kraft der Gedanken.

War ich schwul, weil ich mir einen Dildo in den Arsch geschoben hatte? War ein Mensch ein Mörder, der davon träumte, seinen Chef zu erschießen? Oder war es nur die Tat? Was war es, was einem zu dem Menschen machte, den andere sahen? Wenn ich Stefan jetzt in den Po ficken würde, wäre ich dann schwul? Und wäre ich es nicht, wenn ich mit Blaubeere knutschen würde?

„Egal, was wir sind“, sagte Stefan. „Eines ist sicher. Wir sind jung, oder?“

Ich nickte. Stefan hatte schon lange wieder seine Hand an meinem Steifen.

Ich konnte einfach nicht widerstehen.

Stefan zog aus dem Rucksack eine kleine Tube mit Gleitgel. Woher er die hatte, konnte ich nur ahnen.

„Ich dachte, man nimmt Vaseline“, sagte ich.

„Quatsch“, sagte Stefan. „Das ist total ungeeignet.

Davon kriegt man Dünnpfiff.“

Ich zuckte mit den Schultern. Darauf hatte ich nie geachtet.

Stefan kniete sich vor mich und streckte mir den Hintern entgegen. Ich rutschte heran, bis mein Steifer auf gleicher Höhe mit seinem haarlosen, festen After war.

Dann entlockte ich der Tube einen großen Tropfen durchsichtiges Gel, verrieb es auf meinem Schwanz und drückte eine weitere Portion auf Stefans Schließmuskel. Die enge Öffnung war rosa. Von Ekel keine Spur. Vorsichtig schob ich einen Finger hinein.

Stefan stöhnte auf.

„Hast du das schon mal gemacht?“, fragte ich.

„Noch nie“, stöhnte Stefan, und ich glaubte ihm. Mein Finger tanzte in seinem Hintern. Die gummiartige Wand seines Darms fühlte sich seltsam an.

Seltsam und eng. Wie mein Schwanz da hinein passen sollte, konnte ich mir nicht vorstellen.

„Nimm zwei Finger“, keuchte der blonde Junge. Das konnte er haben. Langsam entspannte sich der kräftige Muskel, so dass ich einen dritten Finger hinein schieben konnte.

Daumen und kleiner Finger landeten auf den festen Pobacken. Mit der freien Hand griff ich nach vorne an den harten Penis meines Freundes. So wichste ich sein Loch und seinen Schwanz traumhafte Sekunden lang. Bald hielt ich die Spannung selbst nicht mehr aus.

Ob Mann oder Mädchen – es gab ein Loch, in das ich eindringen konnte. Ein festes Loch, in dem ich noch nie gesteckt hatte. Glitzerndes Gel war meine Eintrittskarte.

„Bereit?“, fragte ich.

„Mach schon, fick mich in den Arsch“, keuchte Stefan. Als ich meine Finger aus dem Po meines Freundes zog, konnte ich erkennen, wie entspannt sein Schließmuskel war.

Davon hatte im Buch nichts gestanden. Störte es mich? Ich war mir nicht sicher. Schnell setzte ich meinen steifen Schwanz ans Loch. Den Moment der Penetration nahm ich ganz bewusst wahr.

Ganz bewusst, weil ich mir wünschte, es wäre Blaubeere, die vor mir kniete. Blaubeere oder Claudia oder Nicole. Ein Mädchen, das ich küssen konnte und nicht abwehren musste. Ohne Widerstand glitt erst die Eichel in Stefans Po, in Blaubeeres Po, in Nicoles Po, dann folgten die ersten Zentimeter meines dicken Schafts.

Mein Schwanz badete in der engen Hitze.

Angst vor dem nächsten Schritt ist die Unsicherheit. Unsicherheit ist das fehlende Bewusstsein, wer man ist. Wer man ist, definiert sich durch Taten und das, was man unterließ.

In diesem Moment war ich schwul. Hätte ich zurückgezuckt, als mich Stefan das erste Mal berührte, wäre ich das in diesem Moment vielleicht nicht gewesen. Aber mit jedem Zentimeter, den ich mich tiefer in Stefan schob, wusste ich auch, dass mich Blaubeere von alleine wahrscheinlich niemals berühren würde. Nichts wäre ich dann gewesen.

Nicht einmal schwul.

Der Druck war trotz der Gleitcreme sehr heftig.

„Sei vorsichtig“, gurgelte Stefan, „du tust mir sonst weh.“

Statt Rücksicht nahm ich mehr Gel. Vorsichtig wurzelte ich mich tief in den Hintern, schob mich bis zum Anschlag hinein, glitt wieder hinaus und erntete sattes, tiefes Stöhnen. Die Hitze in Stefans Po, die Enge, der Anblick.

Es war besser, als ich je zu träumen gewagt hatte. Mit jeder Bewegung schob ich meinen Schwanz tiefer in den Arsch meines Freundes. Ich fickte ihn ein paar Minuten lang. Sein Muskel entspannte sich immer mehr.

Bald orgelte ich ohne Widerstand in seinem Arsch ein und aus. Immer wieder klatschte sein Po gegen meinen Bauch. Mit einer Hand hielt ich mich an seinen Hüften fest, mit der anderen holte ich meinem Freund einen runter. Unser Stöhnen hallte über die Lichtung.

Hoffentlich entdeckte uns hier niemand. Kapitel Blaubeere wäre abgeschlossen.

„Mmmmmm, du fickst gut“, murmelte Stefan. Wie würde sich das wohl bei Blaubeere anhören?

Als Stefan zwischen seinen Beinen hindurch nach hinten griff und mir einen Finger in den Po schob, erreichte ich den Höhepunkt. Tief wurzelte ich mich in seinen Arsch, spritzte meinen Saft hinein und spürte, wie Stefan ebenfalls kam.

Nach dem letzten Tropfen, der meinen Schwanz verließ, zog ich mich aus dem Hintern meines Freundes zurück und kam keuchend auf der Decke zur Ruhe. Mein linkes Bein landete in Stefans Sperma. Ich fand es eklig.

Nach ein paar Minuten der Ruhe zogen wir uns an und packten unsere Sachen. Auf dem Weg zurück zum Ferienlager sprachen wir kein Wort.

Und beim Abendbrot konnte ich meine Augen nicht von Blaubeere lassen. Doch sie sprach mich nicht an.

5.

Die letzte Woche verging wie im Flug. Tagsüber ließ Stefan mich in Ruhe. Tagsüber träumte ich von Blaubeeres Titten.

Doch sie sprach mich nicht an. Auf der letzten Wanderung rund um den Chiemsee kam durch Blaubeere keine Rettung. Erlösung mit Stefan. Heimlich im Klo oder schnell hinter der Scheune.

Sein Sperma hinterließ einen bitteren Nachgeschmack auf der Zunge. Mit Stefans Schwanz im Mund auf dem Klo und seinem Finger in meinem Hintern träumte ich von Blaubeere.

„Soll ich dich auch mal ficken?“, flüsterte er, bevor wir über den dunklen Korridor zurück in unser Zimmer schlichen.

„Morgen“, sagte ich.

Langsam begann Stefan, mich zu nerven.

Tagsüber schwärmte ich für Blaubeere, doch sie sprach mich nicht an. Abends kam Stefan. Ich fickte ihn noch ein paar Mal auf der Lichtung in den Arsch. Einmal machten wir es während eines Ausfluges an den See.

In einer öffentlichen Toilette wichste ich erst seinen Schwanz und anschließend er blies mir einen, bis ich in seinen Mund spritzte. Manchmal lutschte ich seinen Schwanz hinter der Scheune oder in der Dusche, schob ihm dabei einen Finger in den Hintern und freute mich über den Saft, der gegen meinen Gaumen spritzte. Dabei wirbelten Bilder von Blaubeere, Ute, Nicole und Claudia in meinem Kopf herum. Was war ich? Wer war ich? Nach den Höhepunkten blinzelte ich in die Sonne, in das Neonlicht, hörte Stefan neben mir erschöpft schnaufen und stellte mir vor, wie es mit einem Mädchen wäre.

„Ich würde dich auch gerne mal ficken“, sagte Stefan.

Es klang wie ein Versuch, mich mit dem immer gleichen Wunsch einzulullen, in den Schlaf zu singen, mich zu betäuben.

„Morgen“, sagte ich. Erst musste mich Blaubeere ansprechen.

Die Abschlussfeier in der Scheunendisco feierte das Ferienlager ohne mich.

Keinen Schritt tat ich in die Scheune. Zu viel unbekanntes Terrain. Diskothek! Stephen King hätte sie einen Raum voller Schaukelstühle genannt und mich eine neunschwänzige Katze. Stattdessen wartete ich vor der Scheune mit gestylten Haaren darauf, dass mich Blaubeere ansprach.

Mich fragte, ob ich tanzen wollte. Doch da war nur Stefan. Blaubeere tanzte im zuckenden Flackern einer Lichtorgel. Ich stand alleine am Eingang.

Meine Füße waren schwer wie Blei, meine Arme steif wie trockenes Holz. Enttäuschung brannte in mir. Hass keimte so schnell auf, dass ich ihn nicht mehr kontrollieren konnte.

„Lass mich dich ficken“, flehte er in mein Ohr.

Gelegenheit? Von einem Jungen in den Arsch gefickt zu werden? Keine Gelegenheit. Ich wollte Blaubeere, und sonst nichts.

„Ach, hau doch ab, du Schwuchtel“, zischte ich nur. „Fick dich selber.“

Ich floh schnell genug, um mit meinen Tränen hinter der Scheune alleine zu sein.

Am nächsten Tag fuhren wir zurück nach Hause.

Im Bus saßen wir weit auseinander. Vorne im Bus saß Blaubeere und leuchtete wie ein Irrlicht im Moor. Nichts war, was ich bekommen hatte.“

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