Verbotene Früchte

Eigentlich bin ich ein ganz normaler durchschnittlicher Junge also

lohnt es sich gar nicht, dass ich diese Geschichte erzähle; dass ich es

dennoch mache, hängt damit zusammen, dass es plötzlich ein besonderes

Ereignis in meinem Leben gab.

Wie gesagt, ich bin völlig normal, etwa 1,80 m groß, schlank, dunkle

Haare, einigermaßen gut gebaut. Ich lebe mit meiner Familie am Rande

einer deutschen Großstadt in einem schönen Einfamilienhaus, und es geht

uns allen gut.

Mein Vater ist ein prima Kerl, nur spielt er in dieser Geschichte keine

Rolle, weil er nämlich Kapitän eines großen Kreuzfahrtschiffes ist, und

daher fast nie zu Hause. Meistens sehen wir, also meine Mutter, meine

Schwester Susanne und ich, ihn nur vier- oder fünfmal im Jahr für ein

paar Tage oder Wochen, und im Sommer dürfen wir dann auch regelmäßig

unserem Urlaub auf seinem Schiff verbringen, Touristenklasse versteht

sich. Eigentlich spielt es schon eine Rolle, dass Vater so selten zu

Hause ist, zumindest für einen Teil dieser Geschichte, aber dazu später

mehr.

Ach so, ich habe noch gar nicht erzählt, dass ich Mark heiße und zu dem

Zeitpunkt, als diese Geschichte begann, sechzehn Jahre alt war, nun ja,

beinahe sechzehn: Als die Geschichte so richtig begann, stand mein Geburtstag gerade vor der Tür.

Eines sollte ich vielleicht noch erwähnen, damit man die folgenden Er-

eignisse besser verstehen kann, ich bin, besser: ich war, zu diesem

Zeitpunkt eine männliche Jungfrau.

Nein, Probleme hatte ich mit Mädchen

nie welche, schließlich hatte ich auch schon mehrere Freundinnen, doch

wir hatten nie miteinander geschlafen. Vielleicht auch deswegen nicht,

weil ich ein wenig Angst davor hatte. Denn ich war ein frühreifer Ben-

gel. Schon mit elf hatte ich meine erste Erektion.

Mit zwölf begann

meine Mutter, mich aufzuklären. Dies war auch die Zeit, in die ich an-

fing, meiner Schwester heimlich die Bravo – Hefte zu klauen, die sie

sich angeblich nur wegen den vielen tollen Popstars kaufte.

Viel hatte Mama jedenfalls nicht mehr aufzuklären, ob das gut oder

schlecht war, wird wohl erst die Zukunft zeigen.

So dauerte es nicht lange, bis ich glaubte, so ziemlich alles über Sex

zu wissen, und die einfachste Methode, das auszuprobieren, war natürlich die Selbstbefriedigung. So stibitzte ich mir wieder ein paar Bravos mit hübschen Mädchen und es dauerte nicht lange, bis ich meinen ersten Orgasmus hatte. Ich bekam übrigens sehr schnell meinen Orgasmus.

Das war übrigens auch der Grund, warum ich nicht mit meinen Freundinnen

schlafen wollte, denn, wie schon gesagt, ich hatte wenig Angst.

Soweit die Vorgeschichte; die eigentliche Geschichte begann wenige Tage

vor meinem sechzehnten Geburtstag.

Die Sommerferien hatten gerade angefangen, und endlich hielt das Wetter, was der Name versprach.

Es war über dreißig Grad heiß, und auf dem blauen Himmel ließ sich kein Wölkchen blicken, bestes Schwimmbadwetter also.

Vater würde wieder nicht zum Geburtstag zu Hause sein, wie die

letzten Jahre nicht, dafür würden wir in vierzehn Tagen ins Flugzeug

steigen, um dann vier Wochen auf einem Luxusdampfer durch die Karibik

zu schippern. Meine Klassenkameraden beneideten mich um diesen Urlaub,

doch niemand konnte sich vorstellen, wie langweilig es auf die Dauer

war: immer dasselbe Wasser, dieselben Strände und Häfen, dieselben

Benimmregeln und dieselbe Kleiderordnung beim abendlichen Dinner und

vor allem dieselbe kratzbürstige Schwester als Zimmergenossin, die mich

zudem in den letzten Wochen damit aufzog, dass ich nun zwar bald sechzehn, sie aber in ein paar Monaten schon achtzehn werde und damit viel mehr dürfte als ich.

Aber eine Doppelkabine in der Touristenklasse mit fünfundsiebzig Prozent Personalrabatt war alles, was uns ein gut bezahlter, aber sparsamer Vater und Kapitän zubilligte. „Mutter hat gar kein eigenes Zimmer, sondern schläft bei mir“, war sein einziger Kommentar auf unser

gemeinsames Verlangen nach Einzelkabinen, ohne vor uns Kindern zu er-

wähnen, dass dieses Arrangement für unsere Eltern durchaus seine angenehme Seite hatte.

Diese Diskussion war übrigens die einzige, bei der Sue – so nannte ich

sie nur, wenn wir uns gerade einmal vertrugen – und ich einer Meinung

waren.

Ansonsten waren wir wie Feuer und Wasser oder noch besser wie

Hund und Katze, nur dass niemand so genau sagen konnte, wer der Hund und wer die Katze war.

So war es auch kein Wunder, dass ich nicht besonders begeistert war, als

ich gleich am ersten Ferientag mit meiner Schwester ins Schwimmbad fahren sollte. Schließlich wollte ich ausschlafen. Aber der große Baggersee lag nun einmal im Wald, und vor allem der Rückweg am Abend war trotz der Jahreszeit und der vielen Leute für ein, objektiv gesehen,

gut aussehendes Mädchen alleine mit dem Fahrrad nicht ganz ungefährlich, auch wenn meine Figur nicht mit der von Arnold Schwarzenegger konkurrieren konnte.

Also fuhren wir morgens zum Baggersee, und während ich die meiste Zeit

damit verbrachte, meine Figur Schwarzenegger anzunähern, indem ich mehrere Male den Baggersee durchquerte und mit ein paar Jungs Wiesenfußball spielte, ließ sich Susanne fast den ganzen Tag in der Sonne grillen.

„Ich frage mich, wozu wir eigentlich hier sind“, sagte ich irgendwann.

„Faul in der Sonne liegen konntest du auch zu Hause. Dazu hätten wir

nicht herfahren müssen.“

Susanne öffnete die Augen, stützte sich auf die Ellenbogen und entgegnete mit verschlafenem Blick: „Hier kann man so herrlich träumen.“

„Wahrscheinlich von irgendeiner bescheuerten Boygroup“, erwiderte ich.

„Das geht dich gar nichts …“, ‚an‘, hatte meine Schwester sagen wollen, doch in diesem Augenblick flog ein Ball, gefolgt von einem Körper,

an uns vorbei.

Unbemerkt von uns hatte eine Gruppe von Jungs und Mädels ein Volleyballspiel auf dem Sandplatz begonnen, neben dem wir unsere Handtücher ausgebreitet hatten.

Eines der Mädchen hatte mit einem Hechtsprung versucht, einen platziert geschlagenen Ball noch zu erreichen und war direkt neben uns gelandet.

„Entschuldigung“, sagte sie lachend.

„Macht doch nichts“, erwiderte ich und sah sie an. Dabei bemerkte ich,

wie hübsch sie aussah, und eine leichte Röte schoss in mein Gesicht. Da-

gegen bemerkte leider niemand, dass sich bei ihrer gekonnten aber dennoch harten Landung im Sand der Verschluss ihres Bikinioberteils, der sich zwischen den Körbchen befand, geöffnet hatte. Als sie sich nun erhob, präsentierte sie uns unfreiwillig ihre nackten Brüste, und ich

konnte gar nicht anders, als auf ihren tollen großen Busen zu starren.

Während ihre Mitspieler lauthals zu lachen begannen, wetteiferten ihr

und mein Gesicht darum, welches röter werden würde.

Viel schlimmer war jedoch, dass sich in meiner Badehose explosionsartig

eine riesige Beule auszubreiten begann.

Zum Glück amüsierten sich alle

in der Gruppe über das arme Mädchen, das verzweifelt bemüht war, ihren

Bikini wieder zu schließen, und so achtete niemand auf mich.

Anders jedoch Susanne. Sie schubste mich an und sagte: „Na, kleiner

Bruder, so etwas hast du wohl noch nie gesehen“, während sie unverhohlen auf meine Badehose starrte.

„Lass mich bloß in Ruhe, du gemeines Biest“, sagte ich wütend, „du hast

ja keine Ahnung“, und rannte, so schnell ich nur konnte, ins Wasser. Es

dauerte fast eine halbe Stunde, bis ich mich wieder heraus traute.

Während des ganzen Nachmittages und der Heimfahrt sprach ich mit Susanne kein einziges Wort.

Erst während des Abendessens redete ich wieder mit ihr, aber nur über

belanglose Dinge, also ein typischer Smalltalk, und nur deshalb, weil

ich nicht wollte, dass Mama etwas davon mitbekam, dass ich sauer auf meine Schwester war, und sie dumme Fragen stellte.

Trotzdem entwickelte sich der Abend noch ganz anders. Mama stand auf,

um noch etwas Obst zum Nachtisch zu holen.

Im gleichen Augenblick fragte sie: „Wie war es eigentlich im Schwimmbad?“

„Ganz toll“, antwortete Susanne, noch bevor ich den Mund aufmachen

konnte. „Du wirst nicht glauben, was da passiert ist … Aua.“

Wütend starrte Susanne mich an, als ich ihren Redefluss durch einen gezielten Tritt gegen das Schienbein unterbrach.

„Hast du was, mein Schatz“, sagte Mama und drehte sich erschrocken um.

Im gleichen Augenblick änderte sich Susannes Blick schlagartig. Man

könnte sagen, dass es der Augenblick war, der entscheidend war für alles, was später noch folgen sollte.

„Ich habe mich nur gestoßen“, sagte sie und rieb ihren Ellenbogen.

„Nicht so schlimm.“

„Dann ist ja gut.

Was ist denn heute passiert?“

„Ach ja“, fuhr Susanne in einer seltsam lockeren Art fort, „ich habe

einen Lehrer aus unserer Schule gesehen, der hat einen Bauch, fast wie

eine schwangere Frau.“ Susanne fing an zu kichern, während sie mit ihren Händen durch die Luft fuhr und die Form eines dicken Bauches nachzeichnete.

„Du lachst ja gar nicht, Mark“, sprach Mama mich an.

„Wie“, antwortete ich Gedankenversunken, denn ich war sehr erstaunt

über Susannes Reaktion und überlegte mir den Grund dafür. „Ach so, ich

habe das nicht mitbekommen, Mama, und du weist doch, mein Schwesterherz erzählt ihrem kleinen Bruder nicht alles.“

Den Rest des Abends verbrachten wir vor dem Fernseher, und dann verabschiedete ich mich in mein Zimmer. Mit einem Computerspiel, mit viel Ballerei und Knallerei, wollte ich mich auf andere Gedanken bringen.

Gegen Mitternacht schaltete ich den PC aus, um noch ein wenig zu lesen.

Aus dem ‚ein wenig‘ wurde schließlich halb zwei, als es plötzlich leise

an meine Türe klopfte. Rasch legte ich das Buch weg, löschte das Licht

und stellte mich schlafend.

Sicherlich war es Mama, die wieder meckern

würde, warum ich noch nicht schlafen wolle. Aber, so wunderte ich mich,

wieso klopfte sich dann an meine Tür?

Erneut klopfte es, und als ich nicht reagierte ging die Tür auf, und

ich hörte zu meiner Überraschung Susanne flüstern: „Mark, schläfst du?“

Ich antwortete nicht.

„Ich weiß, dass du noch nicht schläfst. Ich habe eben noch Licht gesehen.“

Ich erhob mich und knipste die Nachttischlampe wieder an.

„Was willst du“, fragte ich mürrisch.

Erst später ging mir auf, dass ich sie in diesem Augenblick, wie sie in

dem Dämmerlicht in der Zimmertür stand, erstmalig intensiv betrachtete,

mit T-Shirt und Slip nur spärlich bekleidet, ihre langen kastanienbraunen Haare, die ihr an einer Seite über die Schulter hingen, und ihre

superlangen Beine, die jedem Vergleich mit einem Model standgehalten

hätten.

„Mit dir reden. Darf ich rein kommen?“

„Von mir aus.“

Susanne schloss die Tür hinter sich und trat an mein Bett.

„Darf ich mich setzen?“

Noch bevor ich antworten konnte, setzte sie sich am Fußende auf mein

Bett, zog ihre Beine an und verschränkte ihre Arme um die Knie.

Da es,

wie schon erwähnt, sehr heiß war, trug ich lediglich eine kurze, luftige Schlafanzughose, und so richtete ich mich auf, um mich in die

gleiche Haltung wie meine Schwester zu begeben. Ich wollte mich auf

keinen Fall wieder erwischen lassen.

„Was willst du“, wiederholte ich, und meine Stimme wurde dabei keineswegs freundlicher.

„Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es tut mir leid. Meine Bemerkung am See war gemein.“

„Was meinst du“, fragte ich, während ich spürte, dass ich rot wurde.

Zum

Glück konnte Susanne das in dem Dämmerlicht kaum erkennen.

„Stell dich nicht so an. Du weist genau, was ich meine. Als dein …,

du …“, sie unterbrach sich, als sie merkte, dass ich meine Beine enger

an mich heranzog.

„Mark“, sagte ich daraufhin in einer seltsam sanften, ja beinahe zärtlichen Art, „du brauchst dich vor mir nicht zu schämen. Ich weiß, dass

wir uns in letzter Zeit sehr häufig gestritten haben, aber das liegt

nun einmal in der Natur der Sache.

Geschwister streiten und ärgern sich

halt, besonders Brüder ihre Schwestern und umgekehrt natürlich. Aber

gerade Geschwister haben auch viele Geheimnisse. Ich verspreche dir,

dass niemand hiervon erfahren wird, auch nicht Mama und Papa, großes

Indianerehrenwort“, sie hob die Hände zum Schwur, „okay?“

Ich blickte Susanne in die Augen, spürte plötzlich, dass sie es ehrlich

meinte, und nickte daher stumm.

„Das Mädel hat wirklich Eindruck auf dich gemacht“, fuhr Susanne fort.

„Nun ja“, erwiderte ich, „das kam ja auch etwas … überraschend, und

so aus der Nähe hatte ich noch keine Gelegenheit, einen …“, ich

stockte.

„Na los“, munterte mich meine Schwester auf, „ich sagte doch, es bleibt

alles unser Geheimnis.“ „…

Busen zu betrachten“, schloss ich den Satz.

„Und, hat er dir gefallen? Sicherlich“, fuhr sie fort, ohne meine Antwort abzuwarten, „wie man ja an deiner Reaktion sehen konnte.“

„Hör schon auf, Sue“, maulte ich, doch meine Empörung war eher gespielt

als ernst gemeint. „Ihr Mädchen habt es ja viel einfacher als wir

Jungs.“

„Deshalb bin ich ja auch so froh, dass ich ein Mädchen bin“, sang Susanne einen bekannten Song nach, so dass ich regelrecht erheitert wurde.

Plötzlich stand meine Schwester auf, um sich sogleich neben mich zu

setzen. Selbstverständlich blieb es dabei nicht aus, dass wir uns an den

Armen und den Beinen berührten, und wie aus heiterem Himmel durchliefen

Schauer meinen Körper, erst heiß, dann kalt, dann wieder heiß, und mein

Herz fing an, schneller zu schlagen. Ich wusste nicht, ob mir die Berührungen angenehm oder unangenehm waren, ich wusste überhaupt nichts mehr.

Mehrere Minuten lang saßen wir stumm nebeneinander.

Plötzlich beugte

sich meine Schwester zur Seite und löschte das Licht.

„Mark, darf ich dich etwas fragen“, sagte sie im gleichen Atemzug in

die Dunkelheit.

„Sicher“, antwortete ich verwirrt, „du bist doch sonst nicht so schüchtern.“

„Hast du …, hast du dich“, flüsterte sie, „ich meine“, sie holte hör-

bar tief Luft, „hast du dich schon einmal selbst befriedigt?“

Jetzt begriff ich, warum sie sich neben mich gesetzt und das Licht aus-

gemacht hatte. Sie wollte es mir leicht machen, ich sollte nicht das

Gefühl haben, von ihr beobachtet zu werden.

„Ja“, kurz und knapp, mit einem Kratzen im Hals.

„Wie oft?“

„Ab und zu“, antwortete ich ein wenig ausweichend.

„Hat es dir Spaß gemacht?“

„Jetzt bist du erst dran, Sue“, entgegnete ich.

„Einverstanden“, antwortete sie mit einem leisen Lachen. „Ich mache es

mir mindestens jeden zweiten Tag. Und es macht riesigen Spaß.

Und dir?“

„Schon, ja“, wiederum war ich ausweichend, obwohl Sue merken musste, wie es wirklich war. Da nahm ich meinen Mut zusammen und beschloss, ihr die ganze Wahrheit zu sagen, schließlich war auch sie ehrlich zu mir gewesen.

„Sicher macht es Spaß“, sagte ich daher, „obwohl es mit einem Mädchen

natürlich mehr Spaß machen würde. Aber so habe ich wenigstens nicht das

Problem, dass ich zu schnell bin.“

„Jetzt verstehe ich“, antwortete meine Schwester, „warum du so sauer

auf mich warst. Bei dir genügen schon ein paar Reize, um dich auf Touren zu bringen, und du hattest Angst, auf der Wiese einen Orgasmus zu

bekommen.

Schon gut, ich verspreche dir, dass ich dich in Zukunft nicht

mehr in Verlegenheit bringen werde. Aber du brauchst dir keine Sorgen

zu machen. Das gibt sich mit der Zeit. Wenn du das richtige Mädchen

findest, werdet ihr euch schon aufeinander einstellen.“

„Meinst Du?“

„Aber sicher.“

Einen kurzen Moment war Stille zwischen uns, und außer Susannes sanften

Atemzügen und den Geräuschen der warmen Sommernacht war nichts zu hören.

„Mark?“

„Ja?“

„Es ist viel schöner, sich mit dir so zu unterhalten, als sich ständig

zu streiten.“

Sue legte plötzlich einen Arm um meine Schulter und drückte mir einen

zarten Kuss auf die linke Wange.

Dann sprang sie urplötzlich auf, machte

das kleine Licht wieder an und stellte sich vor das Bett.

Sie hob ihren linken Arm und legte ihn über den Kopf, den rechten

stemmte sie in die Hüfte.

„Findest du mich eigentlich hübsch?“

„Wie bitte“, fragte ich verwirrt.

„Ich habe gefragt, ob du mich hübsch findest. Ich meine, wenn du nicht

mein Bruder wärst und wir uns auf der Straße begegnen würden, was würdest du da empfinden?“

Ich blickte auf, und in diesem Augenblick ging mir auf, dass ich sie

schon bei ihrem Eintreten so betrachtet hatte, wie ich es jetzt tat:

die langen Beine, ihre Haare, ihr T-Shirt, auf dem sich die Kurven von

zwei wohlgeformten Halbkugeln abzeichneten…

Ich schüttelte kurz den Kopf, um die Gedanken, die mich befielen und

die nicht sein durften, abzustreifen. Dann sprang ich auf und schob Susanne in Richtung der Tür.

„Bitte, geh jetzt …“

„Was ist los, habe ich etwas falsch gemacht?“

„Nein, Sue, du hast nichts falsch gemacht, aber bitte geh jetzt.“

Ich drängte sie weiter zur Tür.

„Bitte“, wiederholte ich eindringlich, „es ist besser so.“

Ich schob sie auf den Flur, schloss die Tür und drehte den Schlüssel

herum. Es blieb mir gerade noch Zeit, ein Taschentuch in die Hose zu

schieben, bevor der Höhepunkt mich wie ein Blitz traf.

Einschlafen konnte ich dieser Nacht noch lange nicht.

Unruhig wälzte

ich mich hin und her. Meine linke Wange brannte wie Feuer.

Am nächsten Tag sprachen wir nicht über diese Nacht, ebenso am darauf folgenden Vormittag nicht. Am Nachmittag fuhr Mama zum Einkaufen in die Stadt. Während ich am Computer saß, sonnte sich Susanne im Garten.

Irgendwann hörte ich ihre verschlafene Stimme rufen: „Mark, kommst du

mal?“

Ich trat ans offene Fenster: „Was ist?“

„Kannst du mir den Rücken einreiben, ich möchte noch eine Weile liegen

bleiben?“

„Ich komme sofort.“

Bevor ich in den Garten ging, holte ich zuerst die Flasche mit der Sonnenmilch.

Dort bemerkte ich, dass Susanne den Verschluss ihres Bikinis geöffnet hatte, um keinen weißen Streifen zu bekommen.

Ich setzte mich an den Rand des Liegestuhls, auf dem meine Schwester

lag, und öffnete die Flasche mit der Sonnenmilch. Mit kräftigem Druck

spritzte ich einen dicken Strahl der weißen Creme auf Susannes Rücken.

„Ha, ist das kalt“, schrie sie überrascht auf.

„Wer schön braun werden will, muss vorher schön leiden“, gab ich zurück,

während ich die Flasche wegstellte.

„Biest“, entgegnete Sue, doch im Gegensatz zu früher kam es diesmal von

Herzen.

Langsam verrieb ich die Sonnenmilch auf ihrer weichen, von der Sonne

erhitzten Haut. Schon bald war ihr ganzer Rücken glänzend von dem Fett

der Milch, doch ich hörte nicht auf zu massieren.

„Hm, tut das gut“, hörte ich Susanne murmeln.

Er erschien mir, als versinke ich in einem tiefen Traum, während meine

Hände ganz automatisch mal knetend, mal streichelnd über ihren Rücken

fuhren.

Irgendwann schrak ich aus meinen Gedanken und stand auf.

„Warum hörst du auf“, sagte, nein: flüsterte, Susanne.

Ich hatte mich wieder in der Gewalt.

„Weil ich dir bald deine ganze Haut vom Körper gerieben habe“, antwortete ich, „die Sonnenmilch ist längst eingezogen, und außerdem werde ich als Masseur viel zu schlecht bezahlt.“

Am nächsten Tag sollte sich das Spiel wiederholen, doch auf eine andere

Weise. Susanne war nämlich auf dem Liegestuhl eingeschlafen, und ich

hatte natürlich völlig vergessen sie zu wecken und an eine zweite Portion Sonnenschutz zu erinnern.

Die Folge war, dass sie sich einen fürchterlichen Sonnenbrand holte und natürlich sauer auf mich war.

„Soll ich deinen Rücken noch mit Gel einreiben“, fragte Mama, als wir

am Abend ins Bett gehen wollten.

„Danke, nein, dazu habe ich Mark fest angestellt“, sagte Susanne und

warf mir einen wütenden Blick zu. „Schließlich ist er daran schuld. Und

wenn er mir zu nahe kommt, bringe ich ihn um.“

„Ja, ja, immer auf die Kleinen. Wenn du dich nicht immer grillen würdest, dann wäre das alles nicht passiert.

Aber schon gut, ich mache das

schon.“

„In einer halben Stunde, in meinem Zimmer“, sagte Susanne mit befehlen-

dem Unterton.

Pünktlich auf die Minute war ich an ihrer Tür. Ich klopfte und hörte

augenblicklich ein leises „Herein“.

Susanne lag auf dem Bauch auf ihrem Bett, die Arme verschränkt, um ihren Kopf darauf zu betten, die Haare zur Seite gelegt, damit der Rücken

frei war, und lediglich mit einem Slip bekleidet. Ich schloss die Tür

hinter mir und blieb stehen.

„Worauf wartest du?“

„Ich will mich nicht umbringen lassen.“

„Blödmann, jetzt fang schon an.“

Ich setzte mich auf die Bettkante und ließ das kühlende Gel auf ihre

Schultern fließen. Ganz sanft verrieb ich es auf ihrem Rücken und achtete darauf, dass ich keinen Zentimeter der stark geröteten Haut vergaß.

„Sue“, sagte ich dann, als ich fertig war, „es tut mir leid.

Ich habe

dich heute Nachmittag wirklich vergessen.“

„Schon gut, Schwamm drüber, es ist ja auch meine Schuld gewesen. Bis

zum Urlaub ist alles wieder in Ordnung. Dreh dich mal um!“

„Wie?“

„Dreh dich um, ich will mich anziehen.“

Gehorsam stand ich auf und sagte: „Ich gehe sowieso.“

„Nein, bleib doch. Wollen wir uns nicht noch ein wenig unterhalten?“

„Warum nicht, ich bringe nur schnell das Gel weg.“

Ich ging ins Badezimmer, legte die Tube mit dem Sonnengel in den

Schrank und wusch mir die Hände.

Als ich zurückkehrte, hatte Susanne

bereits das Licht gelöscht. Ich ahnte, dass sie genau wie vor ein paar

Tagen auf dem Bett sitzen würde. Ich schloss die Tür hinter mir und tastete mich durch die Dunkelheit durchs Zimmer, um mich neben sie zu

setzen.

Wir redeten eine Weile über den Urlaub und über viele andere Dinge, bis

meine Schwester plötzlich und unvermittelt fragte: „Würdest du gerne

mit einem Mädchen schlafen?“

„Wie …“, ich schluckte, „wie kommst du jetzt darauf?“

„Du hattest doch schon ein paar Freundinnen, und wenn ich dich richtig

verstanden habe, dann hattest du nur Angst vor einem vorzeitigen Orgasmus. Ihr habt nie miteinander geschlafen?“

„Nein, aber sicher würde ich es gerne.

Welcher Junge würde das nicht?“

„Es wird schon klappen. Sicher wirst du bald die richtige finden, aber

um eines möchte ich dich bitten: Wenn es für sie das erste Mal ist, sei

ganz sanft und zärtlich zu ihr.“

„Was … wieso …?“

„Ich habe vor einem Jahr mit Achim geschlafen“, sagte Sue. „Er hat mir

fest versprochen, zärtlich zu sein, als ich ihm erklärte, dass ich noch

Jungfrau sei.

Und wie war es: Ruck – Zuck, rein – raus, er war befriedigt, und ich hatte nur Blut und Schmerzen. Dann hat er mich auch noch

gefragt, warum ich so steif wie ein Brett gewesen sei.“

„Deswegen hast du dann auch mit ihm Schluss gemacht.“ Es war mehr eine

Feststellung als eine Frage.

„Genau. Ich bin damals sofort gegangen. Ende und Aus.

Toni, mein zweiter Freund, war zwar sehr liebevoll, aber beim Sex hat er immer nur auf

sich geachtet, ich hatte nur ein einziges Mal einen Orgasmus, obwohl

wir in der Zeit, in der wir zusammen waren, öfters miteinander geschlafen haben.“

„Es tut mir leid für dich, Sue, das meine ich wirklich ehrlich.“

„Ich weiß“, antwortete sie und legte plötzlich ihren Kopf auf meine

Schulter. „Du hast meine Frage noch nicht beantwortet“, sagte sie dann

unvermittelt.

„Welche Frage“, antwortete ich verwirrt.

„Ob du mich hübsch findest?“

Ich schluckte, während mein Herz schneller klopfte. Was sollte ich

jetzt sagen? Eine Ausrede suchen oder ihr die Wahrheit sagen, die Wahrheit, die ich seit der letzten Nacht in mir trug, ohne dass ich sie

selbst wahrhaben wollte.

„Na los“, forderte sie mich auf, „ich weiß, dass ich weder Claudia

Schiffer noch Cindy Crawford bin. Ich kann also die Wahrheit vertragen.“

„Ob du hübsch bist“, wiederholte ich.

„Du bist verdammt hübsch.“ Leise

flüsternd, mehr zu mir selbst als zu meiner Schwester, fuhr ich fort:

„Du bist sogar wunderschön.“

Dann sprang ich auf und rannte, so schnell es eben ging ohne irgendwo

anzustoßen und Krach zu machen, aus Susannes Zimmer.

Am nächsten Tag hatte ich Geburtstag. Vaters Geschenk würde ich wie üblich erst auf dem Schiff bekommen. Von Mama bekam ich ein paar tolle

Klamotten und einen riesigen Kuchen zum Frühstück.

Sue hatte sich etwas besonderes einfallen lassen.

„Alles Liebe zum Geburtstag, Bruderherz“, rief sie, umarmte mich und

gab mir zwei dicke schwesterliche Küsse auf die Wangen.

„Das ist ja ganz was neues“, sagte Mama überrascht, als sie uns beobachte.

„Versöhnung“, sagte Susanne nur. „Wir haben eingesehen, dass die ganzen

Streitereien völlig überflüssig waren.“

„Das ist ja prima, endlich werdet ihr vernünftig“, freute sich Mama.

„Hier, für dich“, Susanne reichte mir ein Paket.

„Vielen Dank, Schwesterchen.“

Ich riss das Geschenkpapier auf und fand zwei nagelneue Computerspiele,

die, das wusste ich, nicht billig waren.

Anerkennend bedankte ich mich

nochmals. Das hatte ich wirklich nicht erwartet. Die eigentliche Überraschung kam aber später. Als ich die Spiele gleich nach dem Frühstück ausprobieren wollte, fand ich ein eingerolltes Blatt Papier auf dem Schreibtisch.

Ich zerschnitt das Band, mit dem das Papier festgehalten wurde, rollte es aus und las:

Einladung zu einer besonderen Geburtstagsfeier, morgen Abend um zwanzig Uhr in meinem Zimmer. Achtung: Geheimsache. Einladung gilt nur, wenn absolutes Stillschweigen bewahrt wird. Keine Fragen.

Sue.

Ich war mehr als überrascht. Trotz aller neu gewonnenen Freundschaft

hatte ich so etwas nicht erwartet. Außerdem begriff ich nicht, warum

ich nicht darüber reden sollte, sogar mit ihr selber nicht. Und das es

irgendwie mit den Ereignissen der letzten Nächte zu tun haben könnte,

auf diesen Gedanken kam ich nicht.

Am nächsten Tag nach dem Mittagessen fuhr Mama, wie üblich, für drei

Tage zu ihren Eltern.

Oma und Opa wollten jedes Jahr, bevor wir in den

Urlaub flogen, noch ein paar Tage mit ihrer Tochter zusammen sein.

Susanne und ich blieben, wie üblich, zu Hause. Zweimal im Jahr, zu Ostern

und in den Herbstferien, war genug.

Während ich Mama zum Bahnhof begleitete, sollte Susanne für den Abwasch sorgen. Doch als ich nach Hause kam, schien sie immer noch in der Küche zu werkeln.

„Na, Schwesterchen“, zog ich sie auf.

„Wieder zuviele Talkshows im Fernsehen geguckt, statt zu arbeiten.“

„Und wenn? Ich werde schon fertig, keine Angst“, antwortete sie und

schob mich aus der Küche heraus. Doch in den Augenwinkeln hatte ich etwas gesehen, das ich wohl nicht hätte sehen sollen. Es standen ein paar

Teller und Töpfe herum, die wir nicht zum Essen benutzt hatten.

Jetzt verstand ich, jedenfalls glaubte ich das. Susanne wollte mich mit

einem Essen überraschen.

Und sie konnte sehr gut kochen. Bisher hatte

ich ihr das zwar nie gesagt, aber erstens hatte sie wohl längst gemerkt, dass es mir immer hervorragend geschmeckt hatte, wenn sie gekocht

hatte, und zweitens würde sie heute von mir endlich ihr verdientes Lob

ernten.

Da ich nun zu ahnen glaubte, was Susannes Überraschung war, beschloss

ich, mich fein zu machen. Ich sprang schnell unter die Dusche und zog

dann ein blütenweißes Hemd und eine schwarze Jeans an. Den Rest des

Nachmittags verbrachte ich dann mit meinen neuen Computerspielen.

Wenige Minuten vor acht schaltete ich den Computer aus, um pünktlich

auf der Matte zu stehen.

Ich schnupperte ein wenig. Aha, dachte ich bei

mir, die Idee mit dem Essen war doch nicht so verkehrt. Auf die Sekunde

genau klopfte ich an die Tür.

„Herein.“

Ich öffnete und war wie vom Blitz getroffen. Es war nicht nur ein einfaches Essen.

Sue hatte die Rollläden heruntergelassen, um eine romantische Dämmerstimmung zu verbreiten. Auf ihrem kleinen Tisch war nicht nur die Tafel gedeckt, es standen auch ein paar Kerzen darauf, von denen auch sonst noch ein paar im Zimmer verteilt waren. Im Hintergrund

spielte leise Musik. Ein ganzer Haufen Kissen lag auf dem Fußboden vor

dem Tisch, damit wir es besonders bequem hatten.

Susanne stand davor,

mit einer weißen Bluse und einem langen schwarzen Seidenrock bekleidet.

„Donner – Wetter“, stieß ich hervor, „du siehst, äh, … das sieht ja

toll aus. Die Überraschung ist dir wirklich gelungen.“

„Wieso Überraschung? Du hast doch sicher längst gemerkt, dass es etwas

zu essen geben sollte. Die Überraschung gibt es zum Nachtisch.“

Sie drückte mir ein Glas in die Hand.

„Jetzt lass es dir aber erst einmal schmecken.

Nochmals alles Liebe zum

Geburtstag, Bruderherz, auch wenn er schon vorbei ist. Dass alle deine

Wünsche in Erfüllung gehen sollen.“

Wir setzten uns, aßen ein italienisches Nudelgericht und den entsprechenden Salat und tranken eine ganze Flasche Champagner. Ich war völlig baff, als ich bemerkte, wie viel Geld meine Schwester für mich ausgegeben hatte.

„Wie geht es eigentlich deinem Sonnenbrand“, fragte ich.

„Alles halb so schlimm, ich spüre ihn kaum noch. Aber vielleicht kannst

du mich ja später trotzdem noch einmal einreiben.“

„Mach ich, klar.“

„Zeit zum Nachtisch“, sagte Susanne irgendwann, es war so gegen halbzehn, und stand auf.

Ich blieb sitzen.

„Komm schon, aufstehen, umdrehen, Augen zu“, forderte sie mich auf,

„sonst ist es ja keine Überraschung.“

Ich nickte und nahm die geforderte Position ein. Nachdem ich meine Au-

gen geschlossen hatte, spitzte ich besonders stark die Ohren, um ein

Geräusch zu erhaschen, das mir einen Anhaltspunkt liefern könnte, doch

es war nichts zu hören, lediglich ein tiefes Schlucken und Luftholen,

bevor nach einer knappen Minute Susanne sagte: „Umdrehen.“

Ich öffnete die Augen, drehte mich um, … und weit und breit war keine

Überraschung zu sehen.

Lediglich Susanne stand so dicht vor mir, dass wir uns beinahe berührten.

„Und“, fragte ich, ein wenig verwundert und auch ein wenig enttäuscht,

„wo ist nun die Überraschung?“

„Manchmal bist du wirklich schwer von Begriff, Mark“, flüsterte meine

Schwester. „Die Überraschung steht vor dir.

Ich will dich, Mark. Ich

will mit dir schlafen.“

Sie hatte den Satz ausgesprochen, ihn, der unser ganzes Leben verändern

sollte, sie hatte ihn ausgesprochen, nicht ohne Zögern, wie ihr tiefes

Schlucken erahnen ließ, und nicht ohne Angst, aber sie hatte es dennoch

gewagt: „Ich will mir dir schlafen.“

Bevor ich die Gedanken, die in diesem Augenblick wie ein Strom verirr-

ter Bytes durch mein Gehirn rasten, ordnen und ihr antworten konnte,

trat sie den letzten winzigen Schritt auf mich zu und küsste mich.

Eine überwältigende Woge von Gefühlen brach über mich herein. Ihre Lippen waren von einer unbeschreiblichen Sanftheit und Zärtlichkeit, während gleichzeitig ihre Zunge ein leidenschaftliches Spiel in meinem

Mund entfachte. Während mein Verstand ein klares „Nein“ rief und mich

dazu drängte, sie von mir wegzuschieben, rief jede Faser meines Körpers

„Ja, Ja, JA“.

Der Verstand hatte nicht den Hauch einer Chance.

Ich nahm ihr Gesicht

in meine Hände, zog ihren Körper an mich und begann, ihren Kuss zu erwidern.

Als wir uns nach einer Ewigkeit voneinander gelöst hatten, sagte ich

dennoch: „Wir dürfen das nicht, Sue, du bist schließlich meine Schwester.“

„Natürlich dürfen wir es. Wer soll uns hindern? Was ist so falsch dar-

an, wenn sich zwei Menschen lieben? Ich will mit dir schlafen“, wieder-

holte sie, „und ich weiß genau, dass du es auch willst. Oder gefalle ich

dir etwa nicht?“

Sie öffnete mit einem geübten Griff den Verschluss ihres Seidenrockes

und ließ ihn zu Boden gleiten. Dann trat sie ein paar Schritte zurück

und ließ mich ihre nackten langen Beine betrachten.

„Du bist ein Luder“, stieß ich hervor, „eine Hexe, ein Biest, ein …,

du weist genau, dass du wunderschön bist.“

Ich zog meine Jeans aus und zerrte mir das Hemd vom Körper.

Mein Glied,

das natürlich längst seine Maximalgröße erreicht hatte, wurde nur noch

von einem kleinen, engen Slip daran gehindert, sich in die Freiheit zu

recken.

„Komm aufs Bett“, flüsterte Susanne und zog mich mit sich. Wir sanken

auf die weichen Federn, während wir uns erneut küssten.

„Willst du nicht weitermachen“, fragte Sue und deutete auf ihre Bluse.

Ich öffnete die obersten Knöpfe ihrer Bluse und schob sie ein wenig

über ihre Schultern. Da bemerkte ich, dass sie gar keinen BH trug. Dann

waren die riesengroßen dunklen Flecken, die ich während des Essens unter ihrer Bluse hatte schimmern sehen …

Peng. Noch während der Gedanke mir durch den Kopf ging und meine Geilheit ins Unermessliche steigerte, hatte mein Körper schon reagiert. Während ich teils lustvoll, teils

erschrocken aufstöhnte, breitete sie auf meinem Slip ein feuchter Fleck

aus, und ich sank enttäuscht auf das Bett zurück.

„Was war denn das“, fragte Sue. „Hattest du etwa …?

Ich nickte stumm.

„Es tut mir leid“, flüsterte ich.

„He, das macht doch nichts.

Wir werden das schon gemeinsam hinkriegen.

Außerdem ist noch nichts verloren. Wir haben Zeit, die ganze Nacht und

morgen und wieder die Nacht. Was hindert uns, das ganze Wochenende im Bett zu verbringen? Niemand wird uns stören.“

„Bist du sicher?“

Meine Schwester nickte und begann, meinen Oberkörper mit vielen kleinen

Küssen zu bedecken.

„Danke, Sue. Das vergesse ich dir nie.“

„Was hat dich eigentlich so angemacht?“

„Ich habe beim Essen etwas Dunkles durch deine Bluse schimmern sehen,

und eben merkte ich, dass du keinen BH an hast und …“

„Ich verstehe“, Sue lächelte.

„Dann wollen wir sie mal freilassen.“

Sie setzte sich auf, öffnete mit aufreizender Langsamkeit die restlichen Knöpfe ihrer Bluse und ließ sie vom Körper gleiten. Ich sah zwei

wundervolle Halbkugeln mit großen, hervorstehenden Brustwarzen und den

von mir erahnten riesigen Brustwarzenhöfen, die mich so erregt hatten.

Sue legte ihre Hände unter ihre Brüste und hob sie etwas an.

„Gefallen sie dir?“

„Sie sind … phantastisch.“

„Sie warten auf dich.“

Sue legte sich auf das Bett, die Arme ausgebreitet, und bot sich mir

dar. Ich beugte mich zu ihr hinab und begann, sanft ihren Busen zu

streicheln.

Dann zeichnete ich mit den Fingern den Rand ihrer Warzenhöfe nach, die nicht nur sehr schön groß waren, sondern auch makellos und

kreisrund. Ich küsste ihre Brüste, dann leckte ich an den Brustwarzen,

die inzwischen zur vollen Größe erblüht und hart waren, und begann an

ihren zu saugen, zuerst vorsichtig, dann immer heftiger, bis Sue vor

Lust zu stöhnen anfing.

Ich legte mich auf meine Schwester, unsere Münder trafen sich, die Hände verhakten sich und unsere Körper pressten sich aneinander, bis wir völlig ineinander verschmolzen.

„Du machst mich so geil, Mark“, stöhnte Sue, „mach so weiter, ja …“

Sie nahm plötzlich meine rechte Hand und führte sie ihren Körper entlang.

„Komm, streichle meine Muschi“, forderte sie mich auf.

„Ich will dir nicht …“, zögerte ich.

„Keine Angst, du tust mir bestimmt nicht weh. Ich zeige es dir. Leg

deine Hand auf meine.“

Ich folgte ihr, und sogleich tauchten wir in einen Wald ein und schon

spürte ich, wie zwei ihrer Finger in einem dunklen Abgrund verschwanden

und wieder auftauchten.

„Jetzt du“, flüsterte Sue und zog ihre Hand zurück.

Erneut tastete ich

mich vorwärts, strich an ihrem Bauch entlang, fuhr in ihren Slip und

spürte schon bald das sanfte Kitzeln ihrer Schamhaare. Die Finger teilten sich und wurden sogleich von der heißen Feuchtigkeit ihrer Schamlippen benetzt. Eine ganze Weile fuhr ich mit meiner Hand immer auf und

ab, mit ständig wachsender Lust und gleichzeitig fast wissenschaftlichem Interesse die Reaktionen meiner Schwester beobachtend, wenn ich

mal schneller, heftiger und fordernder und mal langsamer und zärtlicher

wurde. Ich verspürte eine riesige Freude, als mir ihr Blick, mit dem

sie mich ansah, zeigte, wie sehr sie diese Berührungen genoss.

Schließlich wagte ich mich auch an das letzte Ziel.

Mein Finger drang

in ihre Grotte ein und wurde von ihr verschlungen. Erneut wiederholte

sich das Spiel: Meine Bewegungen, ständig wechselnd in ihrer Intensität, Susannes Reaktionen, ihre Blicke.

Mein Glied war längst wieder steif geworden. Doch diesmal wusste ich,

dass ich zwar unheimlich erregt, aber einfach noch nicht wieder zu einem

neuen Höhepunkt in der Lage war. Ich, nein: wir, hatten genug Zeit.

Ich

zog meine Hand zurück, und als Sue mich enttäuscht anschaute, schnupperte ich nur an meiner feucht glänzenden Hand und sagte: „Du riechst aber gut.“

„Ich schmecke auch gut“, Sue lächelte.

Ich öffnete den Mund, um meine Finger abzulecken, doch im letzten Augenblick überlegte ich es mir anders.

„Fehlt nur noch die richtige Unterlage“, sagte ich und wischte meine

Hand an Susannes Brüsten trocken. Dann beugte ich mich herab, um den

Geschmack ihrer Weiblichkeit ablecken. Ausnahmsweise hatte Sue Unrecht.

Sie schmeckte nicht gut, sie schmeckte ausgezeichnet. Ich vermengte ihre Säfte in meinem Mund mit meinem Speichel, um dieses anregende Gemisch in einem langen, leidenschaftlichen Kuss mit meiner Schwester zu teilen.

„Komm, Mark, nimm mich jetzt“, flüsterte Sue.

Ich entledigte mich meiner Unterhose, während Sue ihren Slip abstreifte

und ihre Beine leicht spreizte.

Hervor kam ein, so wie ich durch meine

Berührungen erwartet hatte, dunkler Urwald. Dennoch bedeckte er ihre

Spalte nicht völlig.

Es war alles ganz einfach. Wissend, dass meine Schwester mir jeden Fehler und jede Unsicherheit verzeihen würde, ging alles wie von selbst.

Ich führte mein steifes Glied mit meiner Hand an ihr Geschlecht heran,

berührte mit der Eichel spielerisch ihre Schamlippen und drang dann in

sie ein, um mich sogleich rhythmisch hin- und herzubewegen.

Wir wälzten uns auf dem Bett herum und bearbeiteten mit einer nie geahnten Hingabe gegenseitig unsere Körper, mal spielerisch, mal sanft

und zärtlich, dann wieder heftig und leidenschaftlich. Und irgendwann,

viel später, als ich gedacht hatte, spürte ich, dass ich mich meinem Höhepunkt näherte.

„Ich kann es nicht mehr zurückhalten, Sue“, stöhnte ich, „ich komme

gleich …“

„Ja, Mark“, schrie Sue, „ja, komm, spritz in mich, schneller, fester

…, stoße zu.“

Angestachelt von diesen obszönen Kommandos stieß ich nochmals zu.

Mein

Glied explodierte und schleuderte sein Sperma in heftigen Stößen in Susannes Unterleib. Und mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl bemerkte ich plötzlich, dass die Zuckungen, die der verschwitzte Körper meiner Schwester unter mir vollführte, auch ihren Orgasmus ankündigten.

Ich knetete nochmals heftig ihre Brüste und presste mich dann ganz eng

an sie, um jede Welle, die Sue in ihrem Höhepunkt aussandte, in Empfang

zu nehmen.

Wir lagen eng aneinander gekuschelt auf dem Bett und streichelten uns

sanft. Ich wusste nicht, wann ich begreifen würde, welches Glück mir soeben zuteil wurde.

„Sue?“, ein Krächzen mehr als eine Frage.

„Ja?“

„Es war wundervoll, Sue. Du hast mich zum glücklichsten Menschen auf

der Welt gemacht.“

„Das bin ich auch, Mark.“

„Sue?“, wiederholte ich.

„Ja?“

Ich schluckte tief und fest, ein falsches Wort konnte alles, was zwischen uns herrschte, zerstören, weil es Probleme aufwarf, die niemals

zu lösen waren, aber in diesem Augenblick konnte ich meine Gefühle

nicht verbergen, Gefühle, die über Sex und Leidenschaft hinausgingen.

„Ich liebe dich, Sue.“

Ich schloss die Augen und wartete, doch es gab kein Warten, kein Zögern

und kein Überlegen.

„Ich liebe dich auch, Mark.“

Die vielen Träume, die ich in dieser besonderen Nacht träumte, waren

die schönsten meines Lebens.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, wusste ich zuerst gar nicht, wo

ich mich befand.

Erst als ich die Augen öffnete und im matten Licht-

schein, der durch eine Ritze in dem Rollladen in das Zimmer drang, die

Reste des Abendessens und die heruntergebrannten Kerzen erkannte, wurden mir die Ereignisse der letzten Nacht wieder bewusst. Ich drehte mich herum, doch meine Hand griff ins Leere. Ich setzte mich auf. Sue war nicht da.

Ein Glücksgefühl und ein Schrecken durchfuhren gleichzeitig meinen Körper. Die vergangene Nacht hatte mein ganzes Leben verändert.

Gestern noch war ich ein Junge gewesen, heute war ich ein Mann, doch es

war meine Schwester gewesen, die mich zum Mann gemacht hatte. Ich hatte mit meiner eigenen Schwester geschlafen.

Doch bevor eine Seite der Gefühle die Oberhand gewinnen konnte, ging

die Tür auf. Susanne kam wieder zurück.

In ihren Händen hielt sie ein

vollbeladenes Frühstückstablett, und sogleich wurde das Zimmer von dem

Duft frischen Kaffees erfüllt. Sue trug ihren weißen Seidenmorgenmantel, die Haare hatte sie sich zusammengebunden. Sie stellte das Tablett ab und warf mir eine meiner Sporthosen zu, die sie aus meinem Zimmer geholt hatte.

„Damit wir in Ruhe frühstücken können“, sagte sie mit einem leisen Lachen. Sue wartete, bis ich mich angezogen hatte, dann kam sie auf mich

zu, und küsste mich zärtlich: „Guten Morgen, Bruderherz.“

Alle meine Zweifel verflogen schlagartig.

„Guten Morgen, Schwesterherz“, antwortete ich und nahm sie in meine Arme.

„Hast du gut geschlafen?“

„Sicher … genauso“, sagte sie und gab mir nach jedem Wort einen kurzen Kuss, „… gut … wie …

du“, „Sue, was ich dir unbedingt sagen muss, die letzte Nacht war …“

„Ich weiß, Mark“, unterbrach sie mich, „die letzte Nacht war herrlich,

nicht nur für dich, auch für mich. Wir brauchen nicht darüber zu reden.

Das erste Mal ist immer etwas besonderes, aber es muss nicht das einzige

Mal bleiben. Wir haben noch viele Tage und Nächte vor uns. Das war

nicht das Ende, Mark.

Das war der Anfang.“

Meine Schwester löste sich von mir.

„Lass uns jetzt frühstücken.“

Das Frühstück wurde zu einem zärtlichen Spiel. Wir setzten uns auf das

Bett, fütterten uns gegenseitig, steckten uns große Stücke zwischen die

Zähne und ließen den anderen abbeißen und würzten das Ganze mit einer

Unmenge von Küssen. Irgendwann ließ ich mich gesättigt zurückfallen.

„An so ein Frühstück könnte ich mich gewöhnen. Du verstehst es, einen

Mann zu verführen.“

Sue lachte, während sie das Tablett zur Seite stellte.

Anschließend zog

sie den Rollladen hoch, und das Tageslicht, das bisher nur durch die offene Tür geschienen hatte, brach mit voller Gewalt in das Zimmer ein.

Ich schloss einen Augenblick lang geblendet die Augen.

„Du weißt doch, Liebe geht durch den Magen“, hörte ich Sue sagen.

„Du bist ein richtiges, kleines …“, ich machte die Augen wieder auf

und sah, dass sie ihr Haarband gelöst hatte. Sie öffnete gerade den Knoten am Gürtel ihres Morgenmantels und ließ ihn dann mit einer eleganten

Bewegung zu Boden gleiten. Erstmalig konnte ich ihren wunderschönen

nackten Körper im hellen Tageslicht bestaunen.

„… Biest.“

Ich streckte die Hände aus und zog meine Schwester zu mir aufs Bett

herab.

Wir küssten uns.

„Diesmal werde ich dich verwöhnen“, sagte Sue und schob eine Hand in

meine Hose. Sie streichelte mein Glied erst sanft, dann immer schneller

und heftiger, und sie verstand ihr Handwerk. Immer wenn mein Stöhnen zu

laut wurde, mein Atem zu schnell ging und ich mich unaufhaltsam dem Höhepunkt näherte, beendete sie ihr Spiel und widmete sich anderen, weniger schnell erregbaren Körperteilen.

Es dauerte nicht lange, da lag meine Hose auf dem Fußboden und ich auf

meiner Schwester. Das leidenschaftliche Spiel wiederholte sich.

Mein

hartes Glied drang in ihr feuchtes Geschlecht ein und wurde von ihr

verschlungen wie ein Raubfisch seine Beute verschlang. Wieder widmete

ich mich ausgiebig ihren phantastischen Brüsten, an denen ich mich

nicht sattsehen konnte, die ich stundenlang betrachten, streicheln,

lecken und kneten wollte. Und wieder kam der Augenblick, nach einer

viel zu kurzen Zeit und dennoch viel später, als ich es zu träumen gewagt hätte, als ich rief: „Sue …, Sue, ich komme …“

„Ja, Mark, komm, spritz mich voll, spritz mir alles auf den Busen.“

Zum Glück begriff ich schnell. Ich zog meinen Schwanz aus ihrer Scheide, kniete mich über sie und gab meinem Glied noch den letzten notwendigen Kick mit meiner Hand.

Während ich explodierte und meinen Höhepunkt herausschrie, ergoss sich mein Sperma auf die Brüste meiner Schwester. Als ich die Augen öffnete, bot sich mir ein faszinierend erregender Anblick. Ihr ganzer Oberkörper war von meinem Saft benetzt.

Einer plötzlichen Eingebung folgend begann ich, die milchige Flüssigkeit in ihre Haut einzureiben, natürlich zuerst auf dem Busen, doch

sparte ich auch ihren Bauch, die Schultern und sogar den Hals nicht

aus.

„Damit du keinen Sonnenbrand mehr bekommst“, flüsterte ich ihr mit einem Grinsen ins Ohr.

„Du … bist …

gemein“, keuchte Sue, während sich ihr Stöhnen in einen Lachanfall verwandelte. Doch sie war viel zu sehr erregt, als dass

ich ihre Stimmung hätte verderben können. Humor und Leidenschaft, dachte ich bei mir, welch eine wundervolle Mischung. Den Rest meines Spermas nahm ich auf einen Finger und beugte mich herab.

Während meine linke Hand ihre Schamlippen zerteilte, suchte und fand der Finger Susannes Kitzler. Eine einzige Berührung genügte: Sue explodierte.

„Willst du schon aufstehen“, fragte ich meine Schwester, als sie sich

einige Zeit später aus meinen Armen löste. „Komm zurück auf das Bett.“

„Hol mich doch“, meinte Sue lachend und rannte splitternackt aus dem

Zimmer.

Wir verbrachten den ganzen Samstag nackt. Wir spielten nackt fangen und

verstecken und jagten uns durch die ganze Wohnung, wir kochten nackt

das Mittagessen, aßen nackt und spülten nackt das Geschirr.

Nachmittags

saßen wir nackt vor dem Fernseher. Als sich am Abend ein Sommergewitter

zusammenbraute und es plötzlich in Strömen goss, öffnete Susanne die

Terrassentür, und wir rannten in den Garten hinaus.

Der Garten war von vielen Sträuchern und Büschen umgeben, so dass niemand hineinsehen konnte, und einige sehr hohe Bäume schützten uns auch vor den Blitzen, so dass wir völlig sorglos im Regen herumtanzten.

Bald darauf wälzten wir uns, unsere Körper ineinander geschraubt, leidenschaftlich küssend, auf dem von den Wassermassen überfluteten Rasen. In diesem Augenblick waren wir eins mit der Natur.

Unsere Wärme vermischte sich mit der des von der Sonne erhitzten Rasens und unsere Feuchtigkeit mit der Nässe des Gewitterregens. Wir zuckten im Lichtschein der Blitze zusammen und jedes folgende Donnergrollen ließ unsere Körper noch enger zusammenpressen fast wie zwei kleine Kinder, die sich nachts beim Gewitter ängstlich aneinander kuschelten. Nur war es bei uns keine Furcht, sondern die Lust und die Erregung und vor allem das Kribbeln, das der ungewöhnliche Ort und der ungewöhnliche Zeitpunkt hervorriefen.

Dennoch ließen sich unsere Gedanken nicht überlisten. Wir waren noch zu

aufgeregt und zu unerfahren für dieses ungewöhnliche Treiben.

Irgendwann wurden meine Bewegungen verkrampfter und auch Susanne wurde immer langsamer. Wir sahen uns in die Augen und verstanden. Es hatte keinen Sinn mehr, jedoch waren wir nicht enttäuscht. Wir hatten ein herrliches, neckisches Spiel gespielt, auch wenn es dieses Mal nicht zum Höhepunkt gereicht hatte.

Ich rollte mich auf den Rücken, und Sue bettete ihren Kopf auf meinen

Oberkörper.

Sanft streichelte ich ihr Gesicht und ihre Schulter und

neckte ihre Wangen, Mund und Nase mit ihren langen nassen Haaren, während der Regen noch stärker wurde und immer heftiger auf unsere nackten Körper prasselte.

Ich hätte stundenlang auf dem Rasen liegen können, doch das Wetter

machte uns einen Strich durch die Rechnung. Aus den dunklen, ja fast

schwarzen Wolken stürzten plötzlich kirschgroße Hagelkörner auf uns

herab.

„Jetzt wird es aber ungemütlich“, rief Sue lachend und sprang auf. Hand

in Hand rannten wir durch den Keller zurück in die Wohnung. Zum Glück

waren im Haus in allen Fluren und Treppen Parkettböden und Steinplatten

verlegt.

Wir hätten sonst nicht gewusst, wie wir die vielen Wasser- und

Dreckflecken auf einem Teppich hätten erklären sollen.

„Der Jugend eine Chance“, rief ich, riss mich von Susanne los und stürmte als erster die Treppe hinauf ins Badezimmer.

Als ich geduscht und mich abgetrocknet hatte, stellte ich mich vor den

großen Badezimmerspiegel und kämmte mir die noch ein wenig feuchten

Haare. Gelassen betrachtete ich meinen Körper. Zwar hatte ich eigentlich nichts besonderes zu bieten, aber dennoch fühlte ich mich im Augenblick wie Supermann. Eine wunderschöne junge Frau begehrte mich und

zeigte mir die Wonnen der Liebe.

Die Probleme, die sich daraus ergaben,

dass diese Frau meine Schwester war, die waren in diesem Moment ferner denn je.

Noch während ich meine Gedanken schweifen ließ, öffnete sich, wie ich

im Spiegel sehen konnte, die Badezimmertür, und Sue trat, splitternackt

wie ich, herein. Sie musste im Gästebad geduscht haben, denn ihre Haare

waren getrocknet und gekämmt und ihr Körper wies keine Spuren unseres

Treibens auf dem Rasen auf.

Obwohl ich durchaus befriedigt und zugleich etwas ermüdet war, ließ

sich mein Körper nicht so leicht überlisten. Kaum hatte ich den nackten

Körper meiner Schwester erblickt, da regte sich auch schon wieder mein

Glied.

„Du kannst wohl nie genug kriegen“, meinte Susanne mit einem neckischen

Unterton, die natürlich meine wachsende Erregung bemerkt hatte. Sie

trat hinter mich und presste ihren Körper sanft an mich, während ihre

Hände gleichzeitig begannen, mich zu streicheln.

„Daran bist alleine du schuld“, antwortete ich nur, schloss die Augen

und gab mich ganz ihren Liebkosungen hin.

Sue schien tausend Arme

gleichzeitig zu haben, ihre Hände waren überall, eben massierte sie

noch meinen Hals und meine Schultern, im nächsten Moment streichelte

sie meine Hüften, um sich sogleich meinem halbsteifen Glied zu widmen,

das sich unter den zärtlichen Berührungen rasch wieder in die Höhe

reckte.

Besonders erregte mich jedoch ihr dunkler Pelz, der sich an meinen Hinterbacken rieb, mal kitzelnd wie eine Feder, mal stechend wie eine grobe Bürste. Und jedes Mal, wenn sie sich leicht nach vorne bewegte, küssten ihre Schamlippen meine Pobacken und jagten einen Stromstoß nach dem anderen durch meinen Körper.

Auf einmal löste sie sich jedoch von mir. Ich öffnete die Augen und

drehte mich herum.

„Warum hörst du auf“, fragte ich enttäuscht und zog Sue an mich heran.

Sie schlang ihre Arme um meinen Hals, küsste mich kurz und sagte dann:

„Weil wir noch einiges zu tun haben. Du weist genau, dass wir Mama versprochen haben, die Wohnung aufzuräumen.

Ich glaube kaum, dass uns eine passende Erklärung einfallen wird, wenn sie feststellt, dass wir nichts

gemacht haben.“

„Aber sie kommt doch erst übermorgen zurück“, protestierte ich.

„Schon, allerdings können wir die Arbeit nicht immer vor uns her schieben. Außerdem sollten wir mal eine Pause mit dem“, sie gab mir erneut

einen Kuss, „Naschen machen. Du weist, wer viel Süßes isst, der wird …“

„… schnell dick“, unterbrach ich sie, „aber das betrifft ja wohl eher

dich als mich.“

„Apropos dick“, flüsterte meine Schwester plötzlich mit einer seltsam

heiseren Stimme und sah mich entsetzt an.

„Ich glaube, ich habe da etwas vergessen …“ Sie riß den Spiegelschrank auf und holte ein Päckchen mit Pillen heraus. Starr vor Schreck schaute ich sie an, während

mir das Herz wild schlagend in die Kniekehlen rutschte.

„Du hast doch nicht etwa vergessen …“, keuchte ich, doch im gleichen

Augenblick bemerkte ich, wie es in ihren Augen schelmisch aufblitzte.

„Ich habe es ja gewusst“, stöhnte ich, „du bist und bleibst ein richtiges Biest. Mir so einen Schrecken einzujagen. Warte es nur ab“, fuhr

ich fort, während Susanne lauthals zu lachen anfing, „dir werde ich es

schon zeigen.“

Ich piekste sie in die Seite und jagte sie in den Flur hinaus.

„Ich krieg dich schon“, sagte ich, doch sie war schneller.

Sie rannte

in ihr Zimmer, warf die Tür ins Schloss und drehte den Schlüssel herum.

„Gewonnen“, hörte ich sie nur rufen.

„Noch ist nicht aller Tage Abend“, rief ich zurück. Dann ging ich in

mein Zimmer, um mich anzuziehen. Ich konnte ihr nicht böse sein.

Schließlich war Sue doch meine Schwester.

Ich hatte mich kaum angezogen, da klopfte es an die Tür. Natürlich war

es Susanne, es war ja sonst niemand im Haus.

„Komm rein“, sagte ich.

Sie öffnete die Tür lediglich ein wenig und streckte einen Arm hindurch.

In ihrer Hand hielt sie ihren kleinen Stoffhamster Charlie. Mit

ihm war sie als kleines Mädchen immer zu unseren Eltern gegangen, wenn

sie etwas angestellt oder eine schlechte Schulnote bekommen hatte.

„Frieden“, bettelte der Hamster flüsternd mit Susannes Stimme, während

er verschämt zu Boden blickte. Mit einem großen Schritt war ich an der

Tür, packte meine Schwester an der Hüfte und zog sie so eng, wie es nur

ging, an meinen Körper.

„Für den Schrecken, den du mir eingejagt hast, müsste ich dir eigentlich

den Hintern versohlen“, sagte ich.

„Tu's doch“, flüsterte Sue herausfordernd.

„Reiz mich nicht“, drohte ich ihr mit einem leisen Lachen, „sonst mache

ich es wirklich.“

Natürlich tat ich es nicht, stattdessen nahm ich ihr Gesicht zwischen

meine Hände und küsste sie lange und zärtlich.

„Ich bin verrückt nach dir“, flüsterte ich dann.

„Ich bin auch verrückt nach dir.“

„Und du willst immer noch die Wohnung aufräumen“, fragte ich sie und

drückte sie noch enger an mich, so dass es langsam aber sicher schmerzen

musste.

„Für einen kleinen Jungen gehst du ganz schön ran“, sagte Susanne, ohne

direkt auf meine Frage einzugehen.

„Ich hatte eben eine hervorragende Lehrerin, und ich bin ein gelehriger

Schüler.“

„Nun“, meinte Sue, „vielleicht sollten wir die Arbeit dann doch auf

morgen verschieben, und der Schüler zeigt seiner Lehrerin, was er denn

so alles gelernt hat.“

„Mit dem größten Vergnügen“, antwortete ich.

Im gleichen Augenblick klingelte das Telefon und riss uns aus unseren

Träumen.

„So ein Mist“, fluchte ich.

„Das wird Mama sein“, sagte Susanne mit einem Blick auf die Uhr.

„Sie ruft jeden Tag um diese Zeit an“, ergänzte ich resignierend, „als

ob wir kleine Kinder wären, die nicht auf sich aufpassen können. Vielleicht denkt sie, wir könnten etwas anstellen.“

„Soll ich Mama erzählen, was wir angestellt haben“, fragte Sue mit einer überdeutlichen Betonung auf das Wörtchen ‚was‘, während wir zum Telefon liefen.

„Wenn du unbedingt dein Abi auf einem Mädcheninternat machen willst,

dann erzähl ihr ruhig alles“, gab ich zurück, „aber vergiss bitte nicht

zu erwähnen, wer hier wen verführt hat.

Ich möchte nämlich gerne zu

Hause wohnen bleiben.“

Das Telefongespräch gestaltete sich wie erwartet. Sue hatte, was sie

früher nie getan hätte, den Lautsprecher eingeschaltet, damit ich mithören konnte. Erst richteten uns unsere Großeltern liebe Grüße aus,

dann fragte Mama, ob wir auch ja brav gewesen seien. Anscheinend traute

sie dem Frieden nicht, den meine Schwester und ich geschlossen hatten.

Zum Glück ahnte sie nicht, welcher Art unserer Friede war.

„Ich habe übrigens noch eine Überraschung für euch“, hörte ich Mama zum

Schluss des Gespräches sagen.

„Was für eine Überraschung“, fragte Sue.

„Das erzähle ich euch natürlich erst, wenn ich nach Hause komme.

Mach's

gut, mein Kleines, und grüß deinen Bruder von mir.“

„Mach ich, Mama, Tschüs“, antwortete Sue und legte den Höher auf.

„Das klang aber sehr geheimnisvoll“, sagte ich.

Meine Schwester zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, wir werden

es schon erfahren, wenn Mama übermorgen nach Hause kommt. Vielleicht

sollten wir jetzt doch ein wenig aufräumen, damit sie die Überraschung

nicht einfach unter den Tisch fallen lässt.“

Ich nickte: „Meinetwegen.“

Den späten Nachmittag und den Abend verbrachten wir so, als hätte es

die vergangene Nacht nie gegeben. Wir kamen unseren Verpflichtungen

nach, unterhielten uns über belanglose Dinge, faulenzten ein wenig und

aßen gemeinsam.

Selbstverständlich stritten wir uns um das Fernsehprogramm, und erst dann ließen wir uns von der Gegenwart wieder einfangen, denn im Gegensatz zu früher rannte keiner wutentbrannt und die Tür hinter sich zuknallend aus dem Wohnzimmer. Wir knobelten die Sache ganz einfach aus und der Unterlegene wurde von der Siegerin mit ein paar zärtlichen Küssen getröstet.

Als wir schließlich kurz vor Mitternacht ins Bett gehen wollten, schaute mich Susanne verlegen an. Ich hatte bemerkt, dass sie seit einer guten Stunde sehr unruhig war, mich jedoch nicht getraut zu fragen, was

denn mit ihr los sei. Sue gab mir die Antwort von alleine.

„Mark“, sagte sie, „ich habe fürchterliche Kopfschmerzen bekommen.“

Ich blickte enttäuscht zu Boden, es war mir natürlich klar, was diese

Ankündigung bedeutete.

„Ich weiß, dass dies gerne von Frauen als Ausrede gebraucht wird, wenn

sie keine Lust auf Sex haben, aber du musst mir glauben, dass es mir

wahnsinnig leid tut.

Ich habe mich wirklich auf die Nacht mit dir gefreut.“

„Ist schon gut“, sagte ich, „man kann nicht immer alles haben, was man

sich wünscht.“

„Ich nehme jetzt eine Tablette“, fuhr Susanne fort, „dann geht es mir

morgen wieder besser, und wir haben ja schließlich noch den ganzen Tag

Zeit. Du siehst, es war doch gut, dass wir unsere Arbeit schon heute erledigt haben.“

Damit hatte sie natürlich Recht, und die Aussicht auf einen wunderschönen Tag ließ meine Stimmung sich wieder ein wenig aufhellen.

„Außerdem“, sagte sie und zwinkerte mir zu, „hätte ich gegen ein bisschen Kuscheln nichts einzuwenden. Wenn Du damit zufrieden bist, können wir die Nacht trotzdem zusammen verbringen.“

Selbstverständlich hatte ich nichts dagegen.

Wenig später betrat ich nur mit einer kurzen Schlafanzughose bekleidet,

denn die Hitze hatte trotz des Gewitterregens kaum nachgelassen, das

Zimmer meiner Schwester. Sue lag schon im Bett, und es brannte ledig-

lich noch die kleine Nachttischlampe.

„Die brauchst du heute nicht“, meinte Susanne und deutete auf meine Hose, während ich die Tür schloss.

„Die hält uns morgen früh nur auf.“

„Für jemanden mit fürchterlichen Kopfschmerzen bist du noch ziemlich

gut drauf“, entgegnete ich, während ich mich der Hose entledigte. Ich

ahnte natürlich, was sie damit bezweckte. Ich sollte versuchen, meine

Erregung, die sich unweigerlich einstellen würde, im Zaum zu halten.

Nachdem ich mich zu ihr ins Bett gelegt hatte, löschte Susanne das

Licht.

Wir tauschten ein paar zärtliche Küsse aus, bevor sich Sue herumdrehte

und sich an mich kuschelte, so dass sie mit ihrem Rücken an meiner Brust

lag. Mein erregtes Geschlecht presste sich dabei an ihre Pobacken, doch

es gelang mir ohne Probleme, mich zu entspannen und einfach ihre Nähe

und ihre Wärme zu genießen und ihren Duft zu atmen.

„Gute Nacht, Sue, schlaf gut und träum was Süßes“, flüsterte ich.

„Du auch, Mark“, gab sie mit müder Stimme zurück.

Ich begann mit der Hand sanft ihre rechte Wange und ihre Schulter zu

streicheln, und diese Berührungen schienen sehr wirksam zu sein, denn

trotz ihrer Kopfschmerzen war Susanne nach wenigen Minuten eingeschlafen.

Ich lag noch eine Zeitlang wach, dann versank auch ich in dem Land der Träume.

Wir rannten beide Hand in Hand und splitternackt durch den dunklen

Wald. Durch die dichten Baumkronen konnte man nur vereinzelt das Funkeln einiger Sterne sehen. Doch viel mehr Sorgen machten mir die Lichtpunkte, die immer näher kamen und immer zahlreicher wurden. Inzwischen konnte man, wenn man sich umdrehte, schon das Flackern der Fackeln erkennen, die unsere Jäger trugen.

Sue zog mich zu sich herab.

Wir kauerten uns hinter ein paar Büsche.

„Ich kann nicht mehr“, keuchte meine Schwester.

„Einverstanden, wir machen eine kurze Pause, doch dann müssen wir weiter. Sie dürfen uns nicht finden.“

Irgendwo bellte ein Hund.

„Susanne, Mark“, rief plötzlich eine Stimme, viel lauter und viel näher, als ich sie vermutet hatte.

Das konnte doch alles gar nicht wahr sein, dachte ich plötzlich bei

mir, das war völlig unmöglich, das musste ein Traum sein …

„Susanne … Mark …“, schon wieder diese Stimme, „Überraschung!“… das musste ein ganz blöder Traum sein …

das war gar kein Traum …

das war …

Sue und ich schraken beide gleichzeitig aus dem Schlaf auf. Wieder

drang der matte Lichtschein ins Zimmer, der uns anzeigte, dass es bereits Tag sein musste. Schlagartig waren wir hellwach. Wir setzten uns

auf und starrten uns entsetzt an.

„He, ihr Schlafmützen.

Wollt ihr nicht aufstehen? Es ist fast Mittag?“

… das war Mama!

ENDE

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